Kloster Oberzell bei Würzburg:Polizist erschießt Amokläufer

Er randalierte in einem Kloster, beschädigte mehrere Autos und verletzte einen Passanten lebensgefährlich mit dem Hammer. Dann wurde er von einem Schuss niedergestreckt - ein Polizist hatte den Amokläufer tödlich getroffen.

Die bayerische Polizei hat im Kloster Oberzell bei Würzburg einen Amokläufer erschossen.

Der Mann hatte zuvor einen 71-Jährigen mit einem Hammer lebensgefährlich verletzt und mehrere Fahrzeuge mit einer Eisenstange beschädigt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Bei dem Getöteten handelt es sich den Angaben zufolge um einen 36-jährigen aus dem Landkreis Würzburg, der zweifacher Vater war.

Gegen ihn sei ein Strafverfahren vor dem Amtsgericht Würzburg anhängig gewesen, weil er im März 2005 in einer Gaststätte in seinem Heimatort randaliert und die Tochter des Gastwirts mit einem Fleischklopfer geschlagen haben soll.

Im Zuge dieses Ermittlungsverfahrens sei dem 36-Jährigen im Nervenkrankenhaus auf seine Schuldfähigkeit untersucht worden. Ergebnis sei eine eingeschränkte, aber nicht aufgehobene Schuldfähigkeit gewesen. Am Freitagnachmittag hatte gegen 13:40 Uhr eine Nonne aus dem Kloster Oberzell per Notruf mitgeteilt, dass eine fremde Person dort randaliere.

Der technische Leiter des Klosters hatte den Mann schließlich angesprochen, der daraufhin bereits sehr aggressiv reagiert habe. Der 36-Jährige nahm nach Zeugenaussagen eine Eisenstange und schlug damit an mehreren geparkten Fahrzeugen die Scheiben ein.

Pfefferspray hatte angeblich keine Wirkung gezeigt

Anschließend griff der Randalierer den technischen Leiter an, wie die Polizei weiter mitteilte. Der 71-Jährige, der mit einer weiteren Person zu Hilfe kam, wurde von dem Täter von einem Hammerschlag im Gesicht verletzt. Die in diesem Moment eintreffenden Beamten von drei Polizeistreifen hätten sofort Pfefferspray eingesetzt, das jedoch keine Wirkung gezeigt habe. Vielmehr habe der Täter erneut zu einem Schlag mit einem Hammer auf sein Opfer ausgeholt.

In dieser Situation habe einer der Polizisten zunächst einen Schuss abgegeben, der jedoch wirkungslos geblieben sei. Von einem zweiten Schuss getroffen, sei der Täter dann zusammengebrochen. Der Amokläufer wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er seinen Verletzungen erlag. Die genaue Todesursache sollte am Samstag mit einer Obduktion geklärt werden.

Der 71-Jährige erlitt durch die Hammerschläge lebensgefährliche Schädelverletzungen. Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat nun zu prüfen, ob der Schusswaffengebrauch durch den Polizeibeamten gerechtfertigt war.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: