Kirche - Osnabrück:Knappes Geld im Bistum Osnabrück: Vieles kommt auf Prüfstand

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Gläubige stehen in der Gemeindekirche Liebfrauen. Foto: Friso Gentsch/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Osnabrück (dpa/lni) - Angesichts knapper werdender Finanzmittel stimmt das katholische Bistum Osnabrück seine Gemeinden auf einen Sparkurs ein. Die Einsparungen beträfen das Personal und den Gebäudebestand, sagte am Mittwoch der Generalvikar des Bistums, Ulrich Beckwermert. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant, aber es solle weniger Neubesetzungen nach Pensionierungen geben. Zuschüsse wie auch Investitionen in den Erhalt von Gebäuden kämen auf den Prüfstand.

Die Finanzsituation sei sehr herausfordernd. "Wir wollen uns in Zukunft nicht von fehlenden Geldern diktieren lassen, was zu tun ist, sondern handlungsfähig bleiben", sagte Beckwermert. Das Bistum wolle weiterhin in der Seelsorge, Bildung und in der Gesellschaft präsent bleiben.

Der Generalvikar schloss auch Kooperationen zwischen katholischen und evangelischen Kirchengemeinden nicht aus. "Wir brauchen in Teilen auch Bündnispartnerinnen und -partner, und wenn wir zu solchen Synergien kommen, warum nicht?" Laut dem Bistum hat sich bereits in Lingen-Baccum eine katholische Kirchengemeinde mit der dortigen evangelisch-reformierten Gemeinde darauf verständigt, das evangelische Pfarrheim gemeinsam zu nutzen. Katholische und evangelische Kirche hätten eine hohe Verbundenheit, sagte Beckwermert. "Die Kirchenaustritte drücken uns beide sehr stark."

Das Bistum Osnabrück muss in den kommenden zehn Jahren 89 Millionen Euro einsparen. Vor allem Deckungslücken bei Pensionsrückstellungen sind nach Angaben der Finanzchefin des Bistums, Astrid Kreil-Sauer, eine Ursache für das Defizit. Hinzu kommen ihr zufolge Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie, die schwierige Entwicklung am Kapitalmarkt und der weiter zu erwartende Rückgang bei den Mitgliederzahlen. Gleichzeitig stiegen Personalkosten und Aufwendungen für den Unterhalt von Gebäuden weiter.

Das Bistum Osnabrück mit rund 547.000 Gläubigen reicht von Ostfriesland über das Emsland und der Grafschaft Bentheim bis zum Landkreis Osnabrück im Süden und bis Bremen im Norden.

© dpa-infocom, dpa:211027-99-757483/2

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