Kirche - Limburg an der Lahn:Bistum will Empfehlungen zu Missbrauchsprävention angehen

Deutschland
Der Dom und der Bischofssitz im Bistum Limburg. Foto: Thomas Frey/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Limburg (dpa) - Das Bistum Limburg will in einem Projekt erstellte Vorschläge zur Prävention und Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch möglichst rasch umsetzen. "Wir nehmen die Handlungsempfehlungen an", sagte Bischof Georg Bätzing am Mittwoch in Limburg. "Wir werden den Implementierungsplan in Auftrag geben." Nach einem monatelangen Prozess hatten Wissenschaftler, Kirchenvertreter und Betroffene unter anderem rund 60 Maßnahmen vorgeschlagen, wie künftig in dem in Hessen und Rheinland-Pfalz liegenden Bistum Übergriffe verhindert werden Können. Zu den Vorschlägen gehören eine Beschwerde- und eine externe Ombudsstelle für Betroffene.

Es gehe um eine "Kulturveränderung", sagte Bätzing, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. Eines der Ergebnisse des Projektes mit dem Titel "Betroffene hören - Missbrauch verhindern" ist der Diözese zufolge, dass die bisherige Kommunikation umgekehrt werden soll: "Nicht die Betroffenen sind Bittsteller und Bittstellerinnen, sondern das Bistum muss lernen, zuzuhören." Einen konkreten Zeitplan zur Umsetzung nannte die Diözese nicht. Einige Vorschläge könnten aber rascher als andere angegangen werden, sagte der Bischof.

Als Reaktion auf den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche hatten der Bischof und Ingeborg Schillai, die Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung, das Projekt im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben. Der Abschlussbericht wurde ihnen bereits am vergangenen Samstag in Frankfurt übergeben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: