Kirche - Hannover:Kirchenstatistik: Deutlich weniger Gottesdienstbesucher 2020

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Ein Kreuz ist auf dem Kirchturm zu sehen. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild (Foto: dpa)

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Hannover (dpa/lni) - Abgesagte Trauungen, kaum Taufen und Gottesdienste mit beschränkter Teilnehmerzahl: Das kirchliche Leben in Niedersachsen hat im Jahr 2020 stark unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie gelitten. Sichtbar wurde dies auch in den am Mittwoch von der evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover und den katholischen Bistümern veröffentlichten Kirchenstatistiken für das Jahr 2020. Über Konfessionsgrenzen hinweg verzeichneten die Kirchen starke Einbrüche bei der Zahl der Gottesdienstbesucher und kirchlichen Feiern.

Wie die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover mitteilte, sank die Zahl der Taufen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte. Die Zahl der kirchlichen Trauungen ging den Angaben zufolge um mehr als 80 Prozent zurück, demnach fanden 4293 weniger kirchliche Hochzeiten statt als im Vorjahr. 2020 ließen sich rund 30 Prozent weniger Jugendliche konfirmieren.

"Verständlicherweise haben viele Menschen diese Feste, die wir gerne mit Familie und Freundinnen und Freunden feiern, verschoben", sagte Ralph Charbonnier vom Landeskirchenamt der hannoverschen Landeskirche. Bei den Konfirmationen seien bereits viele kreative Möglichkeiten entwickelt worden, um die Feiern in Kirchen, im Freien oder im heimischen Garten zeitnah nachzuholen.

Die Präsidentin des Landeskirchenamts der Landeskirche Hannover Stephanie Springer wies darauf hin, dass in den Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und kirchlichen Einrichtungen viele neue Formate, etwa digitale Andachten, entstanden seien, die viele Menschen erreicht hätten. Diese seien aber nicht in die Statistik eingeflossen.

Auch die katholischen Bistümer verzeichneten im Jahr 2020 starke Einbrüche bei der Zahl derer, die zum Gottesdienst gingen oder Sakramente wie Taufe, Erstkommunion und Firmung empfingen. Im Bistum Osnabrück besuchten 2020 etwas mehr als sechs Prozent der Katholiken die Sonntagsgottesdienste, 2019 waren es knapp zehn Prozent. Im Bistum Hildesheim sank die Zahl der Gottesdienstteilnehmer von mehr als 7 auf 4,1 Prozent.

Niedersachsenweit lag der Schnitt laut der kirchlichen Statistik der Bistümer in Deutschland bei 5,3. In Bremen nahmen 2020 demnach rund 5,2 Prozent der rund 65.000 Katholiken an Gottesdiensten teil.

© dpa-infocom, dpa:210714-99-382136/2

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