Kirche - Fulda:Missbrauchsaufarbeitung: Bistümer rufen zur Mitarbeit auf

Deutschland
Ein Kreuz ist auf einer Kirchturmspitze zu sehen. Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Limburg/Fulda/Mainz (dpa) - Die Bistümer von Limburg, Mainz und Fulda wollen für die weitere Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche einen gemeinsamen Betroffenenbeirat einsetzen. Dafür werden nun Mitwirkende gesucht, wie die Diözesen am Mittwoch mitteilten. Menschen, die im kirchlichen Bereich sexuellen Missbrauch erlitten hätten, seien eingeladen, beim Beirat mitzuwirken und den Aufarbeitungsprozess kritisch zu begleiten. "Wir können Missbrauch in der Kirche nur aus der Perspektive der Betroffenen angemessen aufklären und verhindern", erklärten die Bischöfe Georg Bätzing, Peter Kohlgraf und Michael Gerber der Mitteilung zufolge.

Ihnen sei klar, dass es für Betroffene eine Zumutung sein könne, sie um Unterstützung zu bitten. "Viele Menschen haben großes Unrecht und Leid durch Vertreter der Kirche aus unseren Diözesen erfahren müssen. Das ist uns sehr bewusst. Aber es ist unsere tiefe Überzeugung, dass bei der Aufarbeitung in unseren Diözesen, die wir mit großer Transparenz und Ernsthaftigkeit vorantreiben, die Perspektive der Betroffenen für uns leitend sein muss."

Bis zum 28. März können sich Interessierte, die mindestens 18 Jahre alt sein müssen, bei den Bistümern schriftlich per Post melden. Das Gremium soll mit neun Personen besetzt sein. Es gehe um ein zunächst für drei Jahre übernommenes Ehrenamt, das mit einer Aufwandsentschädigung verbunden sei, teilten die Bistümer weiter mit.

© dpa-infocom, dpa:210210-99-382280/2

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