Kirche - Erfurt:Gemeinden wollen "Nazi-Glocken" Geschichte aufarbeiten

Erfurt (dpa) - Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wollen die Geschichte alter Glocken mit Nazi-Symbolen in ihren Kirchtürmen aufarbeiten. Das teilte die EKM am Dienstag in Erfurt nach einem Treffen mit Vertretern der Gemeinden mit. Zuvor hatte bereits ein Großteil der Gemeinden angekündigt, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen und etwa die Glocken nicht mehr zu läuten.

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Erfurt (dpa) - Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wollen die Geschichte alter Glocken mit Nazi-Symbolen in ihren Kirchtürmen aufarbeiten. Das teilte die EKM am Dienstag in Erfurt nach einem Treffen mit Vertretern der Gemeinden mit. Zuvor hatte bereits ein Großteil der Gemeinden angekündigt, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen und etwa die Glocken nicht mehr zu läuten.

In Thüringen geht es einer aktuellen Liste der EKM zufolge um sechs Gemeinden, in Sachsen-Anhalt um zwei - wobei eine der Thüringer Gemeinden die Glocke bereits abgenommen hat. Sie soll in ein Museum kommen. Eine Gemeinde in Sachsen-Anhalt hat bereits ein Hakenkreuz auf einem Glockenklöppel abschleifen lassen. Auch andere Gemeinden planen, Inschriften und Bilder abzuschleifen oder komplett neue Glocken anfertigen zu lassen.

Der Umgang mit den zwischen 1934 und 1938 gegossenen Kirchenglocken, auf denen etwa Hakenkreuze zu sehen sind, beschäftigt die EKM seit Monaten. Das Land Thüringen hat zugesagt, Gemeinden finanziell unterstützen zu wollen, die etwa einen Neuguss planen. Auch in anderen Bundesländern gibt es Diskussionen über "Nazi-Glocken". Das Evangelisch-Lutherische Landeskirchenamt Sachsen teilte im vergangenen Monat mit, dass in Sachsen solche Glocken in fünf evangelischen Kirchen hängen.

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