Kirche - Bamberg:Bischof Schick: Öfter Ausnahmen vom Zölibat machen

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Bamberg (dpa/lby) - Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick kann sich Lockerungen bei der Ehelosigkeit katholischer Priester vorstellen. "Man kann meines Erachtens mehr von der Möglichkeit Gebrauch machen, in Ehe, Familie und Beruf bewährten Männern eine Befreiung vom Zölibat zu erteilen", sagte Schick dem Bistumsmagazin "Leben". Diese sogenannte Dispens (Ausnahmeerlaubnis) sei ja bereits möglich bei verheirateten, evangelischen Pfarrern, die katholisch werden.

Der Geistliche betonte aber zugleich, der Zölibat sei "ein großes Geschenk und hat hervorragende Heilige, Missionare und Seelsorger hervorgebracht, auch heute". Der Wert des ehelosen Lebens im priesterlichen Dienst dürfe nicht geringgeschätzt werden. "Ebenso wenig wie der priesterliche Dienst verheirateter Männer, die wir in den katholischen Ostkirchen und auch bei uns haben", betonte Schick.

Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Staatsministerin Dorothee Bär (beide CSU) haben sich in der Vergangenheit für ein Ende des Zölibats und die Weihe katholischer Priesterinnen ausgesprochen. "Wir müssen das Potenzial erschließen sowohl der Frauen - als auch der Männer, die nicht zölibatär leben wollen", hatte die Katholikin Aigner im Mai dem "Münchner Merkur" gesagt. Bär, ebenfalls katholisch, sagte vor zwei Monaten in der "Rheinischen Post": "Ich fände es wichtig, wenn da Öffnungen stattfinden, weil das zu einer ganz anderen Pluralität innerhalb unserer Kirche führen würde." Sie halte auch nichts davon, dass Geschiedene nicht zur Kommunion dürfen.

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