Kirche - Amberg:Evangelisches Kirchenparlament berät über Haushalt

Amberg (dpa/lby) - Das Parlament der evangelischen Kirche in Bayern - die Landessynode - hat am Montag bei seiner Herbstsitzung im oberpfälzischen Amberg seine viertägigen Beratungen aufgenommen. Im Mittelpunkt steht der Beschluss über den Haushaltsplan 2018. Der Haushalt umfasst rund 922 Millionen Euro, größter Posten mit 498 Millionen Euro sind die Personalkosten, wie Oberkirchenrat Erich Barzen sagte. Die Beschlüsse der Landessynode werden am Donnerstag erwartet. Die Präsidentin der Landessynode, Annekathrin Preidel, und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm eröffneten die Beratungen.

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Amberg (dpa/lby) - Das Parlament der evangelischen Kirche in Bayern - die Landessynode - hat am Montag bei seiner Herbstsitzung im oberpfälzischen Amberg seine viertägigen Beratungen aufgenommen. Im Mittelpunkt steht der Beschluss über den Haushaltsplan 2018. Der Haushalt umfasst rund 922 Millionen Euro, größter Posten mit 498 Millionen Euro sind die Personalkosten, wie Oberkirchenrat Erich Barzen sagte. Die Beschlüsse der Landessynode werden am Donnerstag erwartet. Die Präsidentin der Landessynode, Annekathrin Preidel, und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm eröffneten die Beratungen.

Der Landesbischof äußerte sich besorgt über das geringer werdende Wissen junger Menschen über die christliche Überlieferung. Er sprach von einem "Traditionsabbruch". In immer mehr Familien werde das Glaubenswissen nicht mehr weitergegeben. Deswegen spiele der Religionsunterricht eine umso wichtigere Rolle. "Dass wir die staatskirchenrechtliche Möglichkeit dazu haben, Religionsunterricht an öffentlichen Schulen zu erteilen, kann gar nicht hoch genug bewertet werden", sagte Bedford-Strohm.

Zu den Haushaltsposten zählen beispielsweise 6,5 Millionen Euro für Projekte zur Flüchtlingsintegration sowie knapp 5 Millionen Euro für die Kirchenpost. Letztere wird in Form von Briefen oder Karten an Kirchenmitglieder verschickt, etwa zu deren Geburtstag. Die Post informiert sie über kirchliche Aktivitäten und Angebote. Das Projekt wurde in zwei Dekanaten getestet und soll im kommenden Jahr ausgeweitet werden.

Neben dem Beschluss über den Haushalt stehen zahlreiche Gesetzesentwürfe und Anträge auf der Themenliste. Die Kirchengemeinde Eichstätt beispielsweise hatte einen Beschluss beantragt, nach dem die Landeskirche künftig beim Kauf von Dienstfahrzeugen auf Autos mit Dieselantrieb aus Umweltschutz- und Gesundheitsgründen verzichten möge. Auf Antrag der evangelischen Jugend steht der Einsatz der Landessynode für eine Einführung des Reformationstages als gesetzlichem Feiertag zur Diskussion.

Die Landessynode als Kirchenparlament ist das oberste Entscheidungsorgan der evangelischen Landeskirche und wird von den 13 000 bayerischen Kirchenvorstehern demokratisch gewählt. Die Synodalen kommen zweimal im Jahr in wechselnden Städten zusammen.

Bei den Frühjahrstagungen werden traditionell inhaltliche Fragen besprochen, im Herbst geht es primär um den kirchlichen Haushalt. Die Entscheidung über Kirchengesetze gehört zu den zentralen Aufgaben des Kirchenparlaments. Die Synode behandelt auch Eingaben, die jeder der rund 2,5 Millionen evangelischen Christen in Bayern machen kann. Dieses Mal sind 19 Anträge eingereicht worden.

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