Royaler Vermittler:Charles ergreift seine Chance für diplomatisches Feingespür

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Auf eine Tasse Tee und einen „gemütlichen Plausch“ am Kamin mit König Charles III.: Wolodimir Selenskij scheint's gefallen zu haben. (Foto: JOE GIDDENS/AFP)

Er schreibt an Donald Trump, trifft Wolodimir Selenskij und Justin Trudeau: In einer unruhigen Weltlage hat König Charles eine Rolle gefunden, die ihm sein Volk bisher eher nicht zutraute: als diplomatische Trumpfkarte.

Von Michael Neudecker, London

Ja, sie sei doch sehr überrascht gewesen, was Charles da während seines Besuchs im kanadischen Halifax sagte, so wurde eine Frau namens Marianne Ferguson in praktisch allen britischen Zeitungen zitiert. Charles habe im kurzen Gespräch mit Ferguson, die vor Jahrzehnten vor den Nazis nach Kanada geflohen sei, gesagt, der russische Präsident Wladimir Putin mache jetzt das Gleiche wie einst Adolf Hitler; sie sehe das übrigens genau so. Es folgten eine gewisse Aufregung in Moskau wie in London sowie Dementis vonseiten des Palastes. Putin sagte irgendwann, er könne sich kaum vorstellen, dass Charles sich dergestalt geäußert habe. 2014 war das, vor elf Jahren. Charles war damals noch Prince of Wales, eine längst vergangene Zeit. In Washington regierte Barack Obama.

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