Kindesentführung in Griechenland:Polizei nimmt drei Verdächtige fest

Sie versuchten, einen Säugling beim Standesamt anzumelden, ohne die erforderlichen Papiere vorzulegen. Nun hat die Polizei die dreiköpfige Roma-Familie wegen des Verdachts der Kindesentführung festgenommen.

Wegen des Verdachts der Kindesentführung hat die griechische Polizei auf der Ägäis-Insel Lesbos eine 51-Jährige, ihren 21-jährigen Sohn und eine 19 Jahre alte Frau festgenommen.

Im griechischen Rundfunk hieß es unter Berufung auf die Polizei, die Roma-Familie habe vor einigen Tagen versucht, einen zweieinhalb Monate alten Jungen beim Standesamt der Inselhauptstadt Mytilini anzumelden, ohne die erforderlichen Papiere vorzulegen. Demnach erklärte die Familie, das Kind von anderen Roma in Athen übernommen zu haben.

Früher am Tag hatten griechische Medien berichtet, griechische und bulgarische Sicherheitsbehörden suchten in der südwestbulgarischen Grenzstadt Sandanski nach dem leiblichen Vater der kleinen Maria. Bulgarische Behörden wollten die Information jedoch zunächst nicht bestätigen, wie ANA-MPA berichtete.

Das Mädchen war am vergangenen Donnerstag in einer Roma-Siedlung im mittelgriechischen Farsala gefunden worden. Das Ehepaar, bei dem das Kind lebte, wurde am Montag unter dem Vorwurf der Kindesentführung in Untersuchungshaft genommen. Vor dem Haftrichter hatten die beiden ausgesagt, ein Paar aus Bulgarien habe ihnen das Kind anvertraut, weil es nicht in der Lage gewesen sei, das Mädchen großzuziehen.

© Sueddeutsche.de/dpa/AFP/dato - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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