Kidnapping in Kolumbien:Guerillagruppe fordert Dokumente über entführte Deutsche

Die ELN ist die zweitgrößte kolumbianische Rebellengruppe und verfügt über etwa 2500 Kämpfer. (Foto: dpa)

Sie sollen erst freikommen, wenn ihre Identität geklärt ist: Die Guerillagruppe Nationale Befreiungsarmee, die zwei Deutsche in Kolumbien entführt hat, fordert Informationen zum beruflichen Werdegang und den Familienverhältnissen der beiden Männer. Außerdem solle sich die Deutsche Botschaft um "Formalitäten" kümmern.

Sie hielten sie für Geheimagenten, daher entführte die Guerillagruppe Nationale Befreiungsarmee (ELN) zwei Deutsche Anfang November in Kolumbien. Nun fordert die Gruppe Dokumente über die beiden Männer. In einer Internet-Nachricht auf der Homepage eln-voces.com erklärte die ELN, zur Lösung des Falles sollten die Angehörigen der 73 und 69 Jahre alten Männer Dokumente über die "Familienbande" sowie zum beruflichen Werdegang vorlegen. Darüber hinaus müsse die deutsche Botschaft in Bogotá einen Verantwortlichen benennen, der sich um die "Formalitäten" kümmere.

Nach kolumbianischen Polizeiangaben wurden die beiden Deutschen am 3. November im Dorf Teorama nördlich von Santander verschleppt. Vor ihrer Entführung seien die beiden Brüder zwischen Ecuador, Kolumbien und Venezuela unterwegs gewesen, sagte der Leiter der zuständigen Polizeieinheit in der vergangenen Woche. Teorama liegt rund 670 Kilometer nördlich von Bogotá.

Die Guerillagruppe hatte zunächst vermutet, dass es sich bei den beiden Männern wohl um Geheimagenten handele. Das Auswärtige Amt hatte die Entführung von zwei Deutschen in Kolumbien bestätigt und erklärt, es handle sich um Rentner, die als Touristen in der Region unterwegs waren. Die ELN ist die zweitgrößte kolumbianische Rebellengruppe und verfügt über etwa 2500 Kämpfer.

© Süddeutsche.de/AFP/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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