Kenia:Mutmaßlicher Mörder von 42 Frauen entkommt aus seiner Zelle

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Hier war der Verdächtige noch in Gewahrsam. (Foto: Andrew Kasuku/dpa)

Der Fall eines mutmaßlichen Serientäters in Kenia nimmt eine neue Wendung. Wurde ihm bei seiner Flucht geholfen?

Von Arne Perras

Der Fall hat ganz Kenia aufgewühlt: Vor fünf Wochen nahm die Polizei einen mutmaßlichen Serienkiller in Nairobi fest, dem zur Last gelegt wurde, 42 Frauen ermordet und zerstückelt zu haben. Am frühen Dienstagmorgen konnte der 33-Jährige nun aus seiner Zelle in der Polizeistation fliehen, wie kenianische Medien berichteten. Mit ihm seien noch ein Dutzend weitere Gefangene am frühen Morgen entkommen, schrieb die Onlinezeitung Nation. Der Polizeichef nannte die Ereignisse „bedauerlich“, die Fahndung nach den Flüchtigen laufe.

So nimmt der Kriminalfall des mutmaßlichen kenianischen Serientäters eine weitere überraschende Wendung. Die Ermittlungen hatten viele Kenianer von Anfang an mit einiger Skepsis erfüllt, es gibt viele Ungereimtheiten in dem Fall. Zum Beispiel, warum die Polizei so lange nichts mitbekommen haben will, als zahlreiche Leichen in einer Mülldeponie ganz in der Nähe einer Polizeistation landeten. Vielen Kenianern fehlt das Vertrauen in ihre Sicherheitsbehörden, sie erleben sie oft als korrupt oder brutal, ohne dass sie für illegale Übergriffe belangt würden.

Geständnis laut Anwalt erzwungen

Bei der ersten Befragung hatte der Verdächtige laut Polizei gestanden, 42 Frauen getötet und ihre Leichen auf eine Müllhalde geworfen zu haben, so gab es damals das „Directorate of Criminal Investigations“ (DCI) auf der Plattform X bekannt. Die Taten seien alle zwischen 2022 und dem 11. Juli 2024 geschehen, angeblich tötete der Mann als erstes Opfer seine Ehefrau, teilten die Ermittler mit. Er habe sie erdrosselt und die Leiche anschließend zerlegt, bevor er sie zur Mülldeponie im Slum Kware brachte, einen früheren Steinbruch, der inzwischen für die Abfallentsorgung dient.

Der Chef der Kriminalpolizei hatte den Verdächtigen damals so beschrieben: „Wir haben es mit einem Serienkiller zu tun, mit einem psychopathischen Serienkiller, der keinen Respekt vor dem menschlichen Leben hat.“ Der Anwalt des mutmaßlichen Täters gab allerdings kurze Zeit später an, dass sein Klient misshandelt und zu einem Geständnis gezwungen worden sei. Über ein mögliches Motiv für die Verbrechensserie wird weiter gerätselt.

Die Polizei spricht mit Blick auf die Flucht am Dienstag von einem „Insiderjob.“ Wie die Plattform Citizen Digital berichtete, seien mehrere Polizeibeamte suspendiert und in Gewahrsam genommen worden. Womöglich haben sie Fluchthilfe geleistet.

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