Kiel (dpa/lno) - Im Prozess gegen eine Tierschützerin, die im Oktober 2019 an einer Protestaktion in einem Tönnies-Schlachtbetrieb in Kellinghusen teilgenommen hatte, wird heute das Urteil erwartet. Das Unternehmen fordert von der 21-Jährigen rund 15.000 Euro. Die Aktion von insgesamt 26 Klima- und Tierschützern habe den Schlachtbetrieb elf Stunden lang blockiert. Die zuständige Richterin der 6. Zivilkammer des Kieler Landgerichts deutete in mündlicher Verhandlung an, dass Schadensersatzforderungen des Unternehmens berechtigt seien, die Höhe aber fraglich sei.
In einem ersten Prozess Ende Februar war einer der Beteiligten zur Zahlung von 15.600 Euro und zu einem dauerhaften Verbot, das Betriebsgelände zu betreten, verurteilt worden. Bei einem Verstoß drohen demnach ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder sechsmonatige Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Berufung liegt noch beim Oberlandesgericht Schleswig.
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