Post aus der Sesamstraße: Nach dem Diebstahl eines überdimensionierten Metall-Butterkekses von der Bahlsen-Firmenzentrale in Hannover ist am Dienstag ein kurioses Erpresserschreiben aufgetaucht - unterzeichnet mit "Krümelmonster". Wie die Polizei in Hannover mitteilte, gingen bei dem Gebäckhersteller und einer Zeitung Briefe ein, in denen der oder die Verfasser angaben, im Besitz des Firmenwahrzeichens zu sein.
Dem kuriosen Bekennerbrief beigefügt ist das Foto einer Person in einem Krümelmonster-Kostüm, die einen vergoldeten Keks in den Händen hält, der dem vermissten zum Verwechseln ähnlich sieht. In dem Schreiben wird gefordert, dass das Unternehmen das Kinderkrankenhaus in Hannover mit Vollmilch-Keksen versorgen soll, um das verschwundene Wahrzeichen wiederzubekommen. Die von Bahlsen ausgesetzte Belohnung in Höhe von 1000 Euro soll das Unternehmen einem Tierheim spenden. Der Brief wurde aus ausgeschnipselten Wörtern zusammengeklebt und ging bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung ein.
"Wir prüfen, ob das ein Scherzbrief oder ein echtes Bekennerschreiben ist", sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Die Polizei rätselt bisher, warum der etwa 20 Kilo schwere vergoldete Keks von der Außenfassade des Bahlsen-Stammhauses in Hannover gestohlen wurde. Es werde geprüft, ob es sich "möglicherweise um eine versuchte Erpressung handeln könnte", teilte die Polizei mit.
Derzeit seien der oder die Absender noch unbekannt. Der Diebstahl des etwa 20 Kilogramm schweren Messing-Kekses war vor rund einer Woche bemerkt worden. Er war in fünf Metern Höhe von Unbekannten von der Bahlsen-Zentrale abmontiert worden. Er symbolisiert den berühmten gezackten "Leibniz-Butterkeks", den Unternehmensgründer Hermann Bahlsen 1891 auf den Markt brachte und der bis heute eine der Dachmarken des Konzerns ist. Bahlsen benannte sein Gebäck damals nach dem Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz.
Eine Bahlsen-Sprecherin sagte, sie wisse nicht, ob der Brief echt sei. "Wenn ich diese Frage beantworten könnte, wäre ich schlauer als die Polizei", erklärte sie und betonte: "Das Ganze ist keine Marketing-Aktion unseres Unternehmens, nie im Leben."