Süddeutsche Zeitung

Katholischer Bischof:Tebartz-van Elst wieder in Limburg

Eigentlich sollte Franz-Peter Tebartz-van Elst außerhalb seines Bistums weilen, während die Finanzierung seines neuen Bischofssitzes noch immer überprüft wird. Laut der "Frankfuter Allgemeinen Sonntagszeitung" widersetzt er sich dem Rat des Vatikans, schaut regelmäßig in Limburg vorbei - und gibt Anweisungen.

Franz-Peter Tebartz-van Elst ist vom Vatikan suspendiert - das scheint ihn aber nicht davon abzuhalten, regelmäßig in seiner Diözese vorbeizuschauen, heißt es in einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Mehrere Tage im Monat hält sich der Kirchenmann demnach in Limburg auf. Er wohne dann im Bischöflichen Haus, das er für 31 Millionen Euro hatte umbauen lassen. Im Januar habe er sogar mit Vertrauten die Heilige Messe in seiner Privatkapelle gefeiert.

Der Vatikan hatte Tebartz-van Elst Ende Oktober die Führung seiner Amtsgeschäfte entzogen, nachdem er wochenlang wegen der hohen Baukosten des neuen Bischofssitzes in der Kritik gestanden hatte. Bis zum Abschluss der Überprüfung der Vorwürfe gegen ihn werde er "eine Zeit außerhalb der Diözese" verbringen, hatte der Vatikan damals mitgeteilt.

Dem Bericht der FAS zufolge, der sich auf Informationen aus Kirchenkreisen bezieht, wohnt Tebartz-van Elst nicht nur bisweilen in Limburg - er gibt auch Weisungen an Generalvikar Rösch, der zurzeit die Geschäfte in der Diözese führt.

Die von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Untersuchungskommission soll im Laufe dieses Monats ihren Bericht vorlegen. Auf dessen Grundlage wird Papst Franziskus abschließend über die Zukunft des umstrittenen Bischofs entscheiden.

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