Die Rollos am Geschäft im Kasseler Nordend sind geschlossen. Drinnen aber tut sich etwas. Am Eingang steht ein gut gelaunter Mann mit Brille, Bart und ziemlich kahlem Kopf. Um ihn herum Kisten, an der frisch gestrichenen Wand eine Blümchen-Banderole in Pastell. Victor Hernández, seines Zeichens Stadtimker von Kassel, bezieht eine neue Werkstatt. Eben jene Räume, in denen vor bald zehn Jahren Halid Yozgat erschossen wurde, vermutlich von den Neonazi-Terroristen des NSU.
Kassel:Neustart mit Honig
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Victor Hernández auf dem Dach des Hauses in der Holländischen Straße 82. Dort wurde vor bald zehn Jahren Halid Yozgat erschossen, vermutlich vom NSU.
Bild: Bert Bostelmann/bildfolio -
Auf dem Dach stehen die roten Bienenstöcke des Stadtimkers. Im Erdgeschoss möchte Hernández im Frühjahr einen Honigladen eröffnen.
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Der städtische Hauptfriedhof in Kassel liegt auf der anderen Straßenseite. Hier sammeln Hernández' Bienen, wenn es wärmer wird, ihren Honig.
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Der alte Ruf des Nordends: Problem-Quartier, laut, grau, viel Milieu. Aber die Universität bringt neuen Schwung. Und Leute wie Hernández auch.
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Der Halitplatz am Kasseler Hauptfriedhof ist nach dem erschossenen Halid Yozgat benannt. Dort steht auch ein Gedenkstein für alle NSU-Opfer.
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Holländische Straße 82 in Kassel: In diesem Haus wurde im Jahr 2006 der Café-Besitzer Halid Yozgat von der Terrorzelle NSU erschossen. Victor Hernández eröffnet dort nun einen Honigladen.
Von Susanne Höll, Kassel
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