Karibik:Mehr als 160 Tote bei Flutkatastrophe

Bei Überschwemmungen in der Dominikanischen Republik und Haiti wurden etliche Häuser von den Fluten weggerissen. Fast 200 Menschen werden vermisst.

Ein Journalist berichtete von etwa hundert Toten in einer provisorischen Leichenhalle der Kleinstadt Jimani im Westen der Dominikanischen Republik. Auf der anderen Seite der Grenze kamen in Haiti nach Meldungen von Radiosendern mindestens 60 Menschen ums Leben.

Karibik: Nach den Überschwemmungen.

Nach den Überschwemmungen.

(Foto: Foto: dpa)

In Jimani gruben verzweifelte Einwohner in den Schlammmassen der Flutwelle nach vermissten Angehörigen. Fast 200 Menschen wurden vermisst und sind vermutlich tot, wie der Leiter des Katastrophenschutzes, Radhames Lora Salcedo, sagte.

Nach starken Regenfällen trat der Fluss Solie in der Nacht zum Montag über die Ufer. Der Bauer Jose Altagracia Perez berichtete, das Wasser sei gegen 03.00 Uhr plötzlich gestiegen. Dann sei alles sehr schnell gegangen, die Menschen hätten kaum mehr Zeit gehabt, sich in Sicherheit zu bringen, sagte Altagracia, der seinen dreijährigen Sohn suchte.

Etliche Häuser wurden von den Fluten weggerissen. Einige Tote wurden rund zehn Kilometer flussabwärts gefunden. Viele Leichen lagen auch am Straßenrand.

Wegen steigender Temperaturen sollen die Opfer in Massengräbern bestattet werden. Aus der Hauptstadt Santo Domingo wurden 300 Soldaten und 25 Krankenwagen in das Unglücksgebiet geschickt. Katastrophenschutzleiter Lora Salcedo teilte mit, in 14 Orten seien Strom- und Telefonverbindungen ausgefallen.

Eine Besserung der Lage war zunächst nicht in Sicht. In der Dominikanischen Republik wurde am Dienstag weiterer Regen erwartet. Das schlechte Wetter in der Region forderte auch an anderen Orten Opfer.

Vor der Nordküste sank ein Frachter, wobei ein Seemann ums Leben kam. In Puerto Rico wurden vier Menschen getötet. In Antigua und Barbuda blieben die Schulen geschlossen.

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