Der Kapitän der Costa Concordia, Francesco Schettino, hat alle Verantwortung an dem Schiffsunglück mit 32 Toten vor der italienischen Insel Giglio von sich gewiesen. "Die ganze Schuld liegt bei meinen Offizieren", sagte Schettino der Genueser Tageszeitung Il Secolo XIX. In der Zeit vor der Havarie sei die Steuerung des Kreuzfahrtschiffes der Wache anvertraut gewesen.
Der Kapitän, der sich wegen der Havarie als einziger vor Gericht in Grosseto verantworten muss, beschuldigte erneut auch den indonesischen Steuermann, der falsch auf Befehle reagiert habe. In dem Interview widersprach Schettino dem Vorwurf, das Schiff während der Evakuierung sich selbst überlassen zu haben. Durch die Neigung des havarierten Schiffes habe vielmehr die Schwerkraft gewirkt. Bereits kurz nach dem Unglück hatte Schettino ausgesagt, er sei weggerutscht und in das Rettungsboot gefallen.
Unsicherheit über letzte Reise der Costa Concordia
Die Arbeiten für den Abtransport des Wracks, das seit dem Unglück im Januar 2012 vor Giglio liegt und im September vergangenen Jahres in einer spektakulären Aktion aufgerichtet wurde, mussten unterbrochen werden. Es werden zunächst keine weiteren Schwimmkästen montiert, mit denen das Schiff transporttauglich gemacht werden soll.
Als Grund gaben zuständige Stellen an, dass nach wie vor unklar sei, wie das Wrack weggeschafft werden solle und wo es verschrottet werde. Eine Verschrottung sei in einem türkischen Hafen womöglich kostengünstiger als in einem italienischen. Dass der für Ende Juni geplante Termin für den Abtransport des Wracks eingehalten werden kann, wird dadurch immer unwahrscheinlicher.