Kanarische Inseln:Die Lage stabilisiert sich

Nach drei dramatischen Tagen hat sich die Situation auf den Ferieninseln leicht entspannt. Touristische Gebiete sind vom Feuer nicht betroffen - auch die Reiseveranstalter beklagen keine Stornierungen.

Die Lage in den Waldbrandgebieten auf den Kanaren hat sich nach drei dramatischen Tagen entspannt. Die Brände auf den spanischen Ferieninseln Teneriffa und Gran Canaria breiteten sich am Mittwoch nach Behördenangaben nicht weiter aus. Im Norden von Teneriffa und auf Gran Canaria seien die Brände noch nicht unter Kontrolle, hätten sich aber "stabilisiert", hieß es.

Feuerwehrmann

Verdiente Pause eines Feuerwehrmanns auf Teneriffa: Die Löschtrupps haben die Brände eingedämmt.

(Foto: Foto: AP)

Auf Gran Canaria konzentrierte sich die Feuerwehr nach Angaben eines Behördensprechers "auf eine einzelne Front". 5.200 Menschen, die auf Gran Canaria vor den Flammen geflohen waren, konnten wieder in ihre Häuser zurückkehren.

Auf der Nachbarinsel Teneriffa mussten noch mehr als 9.000 Menschen wegen der Brände die Nacht in Sporthallen und anderen Notunterkünften verbringen. Die Verantwortlichen gingen davon aus, dass die Feuerwehr die Flammen bis zum Abend unter Kontrolle bringen würde.

Die Waldbrände auf beiden Inseln waren nach Erkenntnissen der Lokalbehörden von Brandstiftern gelegt worden. Auf Gran Canaria und Teneriffa brannten insgesamt 35.000 Hektar Wald- und Buschland nieder. Damit wurde nach Angaben der Zeitung El País ein Drittel des Waldbestandes der beiden Inseln vernichtet.

Der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero traf am Mittwoch auf den Kanaren ein. Der sozialistische Regierungschef wollte sich ein Bild vom Ausmaß der Schäden machen. Er forderte eine harte Bestrafung von Brandstiftern.

Die Löscharbeiten waren durch einen Wetterumschwung erleichtert worden. Die Hitzewelle der vergangenen Tage mit Temperaturen von über 40 Grad flaute merklich ab.

Wegen der Waldbrände sind auf der kanarischen Insel Gran Canaria 40 deutsche Urlauber vorsichtshalber evakuiert worden. Die Gäste des Clubs Aldiana auf Gran Canaria können nach Angaben einer Sprecherin voraussichtlich am Donnerstag wieder in die Anlage in den Bergen der Ferieninsel zurückkehren. Für die Gäste des Clubs besteht während dessen Schließung demnach eine kostenlose Umbuchungsmöglichkeit.

Nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes sind bislang keine weiteren Hotels und Urlauber von den Bränden auf den Kanaren betroffen. Gefahr durch Waldbrände bestehe vor allem im Landesinneren, während die frequentierten Urlaubsregionen an den Küsten noch nicht von den Bränden beeinträchtigt oder gefährdet seien, sagte ein Sprecher.

Keine Auswirkungen auf Urlauber

Die Waldbrände auf den Ferieninseln haben nach Angaben großer Reiseveranstalter kaum Auswirkungen auf die Urlauber. Die touristischen Gebieten seien von den Bränden nicht betroffen, sagte ein TUI-Sprecher am Mittwoch in Hannover. Es habe auch keine Stornierungen gegeben.

Eine Sprecherin von Thomas Cook sagte in Oberursel, viele Gäste hätten in den Feriengebieten von den Feuern gar nichts mitbekommen. Bei Air Berlin gab es nach Angaben einer Sprecherin weder Stornierungen von Reisen auf die Kanaren noch frühere Rückflüge nach Deutschland.

Keine kostenlosen Stornierungen

Die Veranstalter bieten daher derzeit auch keine kostenlosen Stornierungen oder Umbuchungen an. Wer nicht auf die Kanaren fliegen will, muss daher die normalen Gebühren dafür zahlen. Die Thomas-Cook-Sprecherin begründete dies damit, dass ein "uneingeschränkter Urlaub" möglich sei.

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