Ein fast fünf Meter langer Python hat vermutlich zwei schlafende Jungen in Kanada erwürgt. Die fünf und sieben Jahre alten Kinder seien am Montag tot in einer Wohnung in der Kleinstadt Campbellton in der ostkanadischen Provinz New Brunswick aufgefunden worden, teilte die zuständige Polizeibehörde mit.
Sie hätten bei einem Freund übernachtet, dessen Vater eine unter der Wohnung gelegene Reptilienhandlung betreibt. Nach ersten Ermittlungen sei die etwa 45 Kilogramm schwere Schlange, ein aus Afrika stammender Nördlicher Felsenpython, nachts aus dem Laden entwichen und durch den Lüftungsschacht in die Wohnung gekrochen. "Wir glauben, dass die Jungen von der Schlange erdrosselt wurden", teilte die Polizei mit.
Der Freund der beiden Jungen und sein Vater, die in anderen Zimmern geschlafen hatten, blieben unverletzt. Der Vater setzte am Morgen den Notruf ab. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, um herauszufinden ob der Vorfall ein Unglück war, oder ob es kriminelle Hintergründe gibt.
Den Python konnten die Beamten finden und in Gewahrsam nehmen. Eine Autopsie der Leichen der beiden Jungen soll am Dienstag noch mehr Klarheit über die Todesursache bringen. "Das ist eine Tragödie", sagte Campbelltons stellvertretender Bürgermeister Ian Comeau dem TV-Sender CBC. "Die ganze Stadt ist geschockt."
Erst 2009 hatte New Brunswick seine Vorgaben zum Import exotischer Haustiere wie Schlangen oder Echsen gelockert. Das ermöglichte es laut CBC auch Zoohandlungen, ungiftige Schlangen von bis zu drei Metern Länge an Privathalter zu verkaufen.