Kanada:Bret "Hitman" Hart: Sein neuer Gegner ist der Krebs

Lesezeit: 2 min

Bret Hart im Jahr 2014 in Montreal (Foto: imago/ZUMA Press)

Das Kämpfen lernte er im Keller seines Vaters, als Wrestler wurde er berühmt. Nach dem Karriereende kamen die Schicksalsschläge.

Von Dominik Fürst

Die kanadische Wrestling-Legende Bret Hart ist an Krebs erkrankt. Das machte der 58-Jährige in einer Mitteilung bei Instagram öffentlich. "Mit Zögern und Angst gebe ich bekannt, dass ich gegen Prostatakrebs kämpfe. Ich werde mich in den nächsten Tagen einer Operation unterziehen in der Hoffnung, diesen Erzfeind ein für alle mal zu besiegen", schrieb Hart im Text neben einem Bild, das ihn mit zwei Kindern aus seiner Familie zeigt.

Es ist ein schwerer Schlag für den Mann aus Calgary, der in den Achtziger- und Neunzigerjahren unter dem Ringnamen "Hitman" in der World Wrestling Federation (WWF, heute: World Wrestling Entertainment) bekannt und über Nordamerika hinaus berühmt geworden ist. Ehemalige Kollegen sprachen ihm ihre Genesungswünsche aus.

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Der technisch begabteste Wrestler von allen

Harts Karriere begann im mit Ringermatten ausgelegten Keller seines Vaters Stu, er war das achte von zwölf Kindern. Die Jungs eiferten ihrem Vater nach, einem strengen Trainer und Wrestlingpromoter. Bret war der Talentierteste in dieser brutalen Schule, in der der Vater seine Kinder bisweilen so sehr quälte, dass die Schreie bis in die oberen Stockwerke des Hauses zu hören waren. (Die legendäre Ringerschule im Keller von Stu Hart wird bis heute romantisch verklärt. Brets Bruder Keith sagte der Calgary Sun jetzt, die damaligen Kämpfe im Keller hätten seinen krebskranken Bruder auf den "Kampf seines Lebens" vorbereitet.)

Bret Hart wurde schließlich zum Superstar in einer Zeit, in der die Unterhaltungsbranche Wrestling sich zum weltweiten Erfolgsprodukt aufschwang. Dieser Boom hing eng mit dem anderen Großen der Branche, Hulk Hogan, zusammen, und noch zum Ende des Jahrtausends schalteten allein in den USA wöchentlich mehr als zehn Millionen Menschen ihre Fernseher ein, um Hogan, Hart und die anderen aufgepumpten Schauspielersportler zu sehen.

Der "Hitman" wurde in dieser Zeit nicht nur von Kindern auf der ganzen Welt geliebt, sondern auch von seinen Kollegen verehrt. Es hieß, Hart sei der technisch begabteste Wrestler von allen, er selbst sagte stolz, dass keiner seiner Schläge je einen Kontrahenten verletzt habe.

Der Ruhm währte nicht ewig. Wrestling verlor seine Attraktivität, gleichzeitig machte Harts Karriere einen Knick. Er wechselte nochmal die Firma und versuchte sich 1997 in der WCW, doch von da an erlitt er eine Reihe schwerer Schicksalsschläge.

Instagram

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1999 starb sein Bruder Owen, ebenfalls Wrestler, bei einem tragischen Unfall auf einer WWF-Veranstaltung, als er aus größer Höhe auf einen Ringpfosten stürzte. Er hatte sich von der Ringdecke abseilen wollen und war offenbar nicht ausreichend gesichert gewesen. Im selben Jahr fügte ein Kollege mit einem ungestümen Tritt während eines Wrestlingmatches Bret Hart eine so schwere Gehirnerschütterung zu, dass er seine Karriere beenden musste. Der Schlaganfall, der ihn drei Jahre später für eine Weile in den Rollstuhl zwang, soll eine späte Folge davon gewesen sein.

Es hat den "Hitman" im Lauf seines Lebens einige Male schwer getroffen. Im Wrestlingring trat er in den vergangenen Jahren nur noch sporadisch als Gast auf. 2004 wählte man ihn auf der Liste der größten Kanadier aller Zeiten auf Platz 39, 2006 wurde er in die Hall of Fame der WWE aufgenommen. In letzter Zeit war es still um ihn geworden.

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