Süddeutsche Zeitung

USA:Ranch-Besitzer verursachte größtes Feuer in der Geschichte Kaliforniens

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Welche verheerende Wirkung schon eine winzige Unachtsamkeit haben kann, hat nun ein Gutachten über den größten Waldbrand in der jüngeren Geschichte Kaliforniens gezeigt: Demnach hat ein einziger Mann das Feuer ausgelöst, das im Sommer 2018 mehr als 1600 Quadratkilometer Wildnis niedergebrannt hat - das entspricht fast der doppelten Fläche Berlins.

In dem forensischen Gutachten, über das die New York Times berichtet, wird der Ranch-Besitzer Glenn Kile für den Ausbruch des Brandes verantwortlich gemacht. Der Mann hatte demnach auf seinem Grundstück ein unterirdisches Wespennest entdeckt und versucht, es mit einem Metallbolzen zu verschließen. Als er den mit einem Hammer in den Boden treiben wollte, sprühten Funken, die auf strohtrockenem Boden schnell ein Feuer entfachten. "Ich roch Rauch, drehte mich um und da war es", sagte Kile in einem Interview. In dem Moment habe er allerdings schon nichts mehr tun können, um die Flammen zu stoppen.

Angst vor Strafvervolgung muss Kile in der Sache wohl nicht haben. Aus dem Bericht geht er als der für den Ausbruch des sogenannten "Ranch Fire" Verantwortliche hervor, das Feuer fahrlässig verursacht zu haben, wird ihm aber nicht unterstellt.

An dem immensen Schaden ändert das natürlich nichts. Tausende Feuerwehrleute waren mehr als einen Monat lang im Kampf gegen den im Nachhinein als "Ranch Fire" bezeichneten Brand im Einsatz, ein Feuerwehrmann wurde von einem umstürzenden Baum erschlagen. 150 Häuser wurden zerstört, es entstand ein Schaden in Höhe von Dutzenden Millionen Dollar.

Wenngleich es der größte Brand in der Geschichte Kaliforniens war, es war bei weitem nicht der verheerendste. Beim Feuer im nordkalifornischen Paradise starben im vergangenen Jahr 80 Personen in den Flammen des sogenannten "Camp Fire". Die Stadt brannte völlig nieder.

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