Nicht selten verflucht man die Allgegenwart von Überwachungs- und Handykameras. Vor allem dann, wenn sie dazu dienen, menschliche Dummheit oder Grausamkeit zu dokumentieren und dann auf diversen Videoplattformen zu verewigen. Doch es ereignen sich auch Dinge, angesichts derer man sich mit dieser Allgegenwart fast versöhnen könnte - wie jüngst in Hesperia, Kalifornien.
Dabei hätte die Szene, die eine Parkplatzkamera dort aufnahm, fürchterlich enden können: Eine Frau stürzt, der Kinderwagen, der neben ihrem Auto steht, rollt erst langsam, dann immer schneller auf die stark befahrene Bear Valley Road zu. Sekunden bevor der Buggy vor ein Auto rollt, rennt von rechts ein Mann ins Bild, greift nach dem Schieber und stoppt die Fahrt.
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Der Mann heißt Ron Nessman. Er hatte vor einem Kettenrestaurant, bei dem er sich gerade um einen Job beworben hatte, auf einer Bank gesessen, als er die Frau stürzen und den Kinderwagen mit ihrem Großneffen darin wegrollen sah. Seiner Rettungstat wäre wohl kaum weitere Beachtung geschenkt worden, hätte es kein Video davon gegeben. Doch es wurde einem lokalen Fernsehsender zugespielt, der es veröffentlichte, woraufhin es viral ging, wie man so sagt.
Ron Nessman, ein ehemaliger Lastwagenfahrer, war acht Jahre lang obdachlos gewesen, nachdem er den plötzlichen Tod seiner Freundin nicht verwunden und seinen Job verloren hatte. Derzeit lebt er bei seiner Schwester, das Vorstellungsgespräch bei der Grillkette Applebee's war sein erstes seit Jahren. Unmittelbar nachdem Nessman den Buggy gestoppt hatte, stellte der Restaurantmanager ihn ein. Mittlerweile hat er, als Reaktion auf das Video, auch Angebote, wieder als Lastwagenfahrer zu arbeiten.
Das Video, das Ron Nessmans Geistesgegenwart und Hilfsbereitschaft dokumentiert, ist auf diversen Videoplattformen verewigt. Als eine Art virtuelles Gegengift zu all dem weniger erfreulichen Kram.
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