Süddeutsche Zeitung

Kalifornien:Polizei brennt private Bombenfabrik ab

Durch Zufall stieß die kalifornische Polizei auf die Werkstatt eines privaten Bombenbastlers und brannte das Gebäude kurzerhand ab. Dem 54-jährigen Hausbesitzer drohen nun mehrere Verfahren - nicht nur wegen des Besitzes von Sprengstoff.

Kalifornische Sprengstoffexperten haben ein Privathaus abgebrannt, in dem Material zum Bombenbau gefunden worden war. Eine Räumung hatten die US-Behörden zuvor für zu gefährlich befunden. Die Nachbarhäuser wurden sicherheitshalber evakuiert.

Die Behörden waren der Bombenfabrik in Escondido bei San Diego durch Zufall auf die Spur gekommen: Der Hausbesitzer hatte mit Chemikalien im Garten experimentiert - dabei blieb explosives HMTD- Pulver auf einem Kiesweg zurück. Als ein Gärtner wenige Tage später mit einer Harke über den Kies fuhr, entzündete sich das Pulver durch die Reibung. Der Gärtner wurde bei der Explosion leicht verletzt.

Bei der Durchsuchung des Hauses waren die Behörden auf größere Mengen an gefährlichen Säuren und anderen Chemikalien gestoßen, das sich zur Herstellung von Sprengsätzen, Sprengkapseln eignet. Über das Motiv des Mannes wurde zunächst nichts bekannt.

Das Abbrennen der privaten Bombenfabrik sei planmäßig verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin der Los Angeles Times. Eine Stunde lang waren Flammen und dichter, schwarzer Rauch zu sehen, größere Explosionen blieben jedoch aus. Eine Autobahn in der Nähe wurde während der Aktion für den Verkehr gesperrt. Der Hausbesitzer, ein serbischer Migrant, war Mitte November festgenommen worden. Der 54-Jährige ist wegen Besitzes von Bombenmaterial angeklagt. Außerdem wird gegen ihn wegen drei Banküberfällen ermittelt.

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dpa/feko
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