Extremwetter:Heftige Stürme in Kalifornien - mindestens fünf Tote

Extremwetter: Verwüstung in Montebello, Kalifornien, wo ein seltener Tornado aufgetreten ist.

Verwüstung in Montebello, Kalifornien, wo ein seltener Tornado aufgetreten ist.

(Foto: Ringo H.W. Chiu/AP)

Starkregen und Überschwemmungen zerstören Häuser und Straßen, Stürme reißen allein in San Francisco Hunderte Bäume nieder.

Von Laurenz Gehrke, Portland

Normalerweise herrscht in Kalifornien Trockenheit und Dürre. Doch seit einigen Monaten wird der US-Bundesstaat, der sich über 1300 Kilometer an der Pazifikküste erstreckt, von heftigen Unwettern getroffen. Nun sind bei heftigen Winterstürmen in Nordkalifornien mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen.

Betroffen von dem Extremwetter war sowohl die Region um San Francisco als auch Los Angeles im Süden. Wie die Los Angeles Times berichtet, hat ein Team des Nationalen Wetterdienstes bestätigt, dass Montebello, eine Stadt im Los Angeles County, von einem in dieser Region seltenen Tornado getroffen wurde. Ein Mensch wurde dabei verletzt. Downtown Los Angeles habe so viel Regen abbekommen wie seit dem letzten Rekord aus dem Jahr 1893 nicht mehr.

Laut dem Nachrichtensender CNN galt für den Großteil der Bewohner des bevölkerungsreichsten Bundesstaats der USA - mehr als 35 Millionen Menschen leben in Kalifornien - schon am Dienstag eine Wetterwarnung. Erneut kam es zu Stromausfällen. Der Strom- und Gasversorger Pacific Gas and Electric sagte, der Sturm habe "alle Erwartungen übertroffen" und die elektrische Infrastruktur beschädigt.

Schlimmer noch hat es den Norden Kaliforniens getroffen. Nach Mitteilung der Stadt San Francisco starben zwei Menschen an ihren Verletzungen, die sie sich während des Extremwetters zugezogen hatten. In Oakland wurde ein Obdachloser tot aus seinem Zelt geborgen, das von einem umgestürzten Baum getroffen wurde, wie der San Francisco Chronicle berichtete. Im Bezirk Contra Costa stürzte ein großer Baum auf ein fahrendes Auto. Einer der beiden Insassen kam ums Leben. Auch in Portola Valley wurde auf diese Weise eine Person in ihrem Fahrzeug getötet.

Es gab Berichte über Hochwasser und Erdrutsche. In San Francisco seien über 700 Bäume umgestürzt oder beschädigt worden, zogen die Behörden der Westküstenmetropole am Mittwoch Bilanz. Der Sturm habe in Hochhäusern Scheiben eingedrückt. Zehntausende Menschen waren zeitweise ohne Strom.

Die Stürme in und um San Francisco hatten zudem "katastrophale Auswirkungen auf den städtischen Verkehr", wie es in Medienberichten heißt. Alle Fährverbindungen seien eingestellt worden. Auf einer Brücke stürzte ein großer Lastzug um. Eine andere Brücke in der Stadt wurde beschädigt, als der Sturm Lastkähne aus der Verankerung riss, die gegen einen hölzernen Steg prallten und dessen Unterseite zertrümmerten.

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