Süddeutsche Zeitung

SZ-Kolumne "Bester Dinge":Das Praktifix-Prinzip

Heißer Kaffee ohne Kaffeemaschine, ohne Strom, Feuer oder Gas? Doch, das geht.

Von Titus Arnu

Der Druide Praktifix war seiner Zeit weit voraus. Schon vor gut 2000 Jahren erfand er das Prinzip des Instant-Drinks. Beim Treffen im Karnutenwald, einem Wettstreit der gallischen Druiden, präsentiert er seine Erfindung: Praktifix hat einen Weg gefunden, aus Tränken ein Pulver zu machen, was weniger Platz wegnimmt als ein Topf. Auf den berechtigen Einwand des Schiedsrichters, dass man zur Zubereitung trotzdem noch einen Topf brauche, entgegnet Praktifix: "Ich habe auch einen Weg gefunden, die Töpfe zu Pulver zu machen."

Ob die Ingenieure der US-Firma "GoSun" Asterix-Fans sind, ist nicht bekannt. Aber sie haben sich das Praktifix-Prinzip zu Herzen genommen. Die Tüftler aus Ohio haben einen Weg gefunden, Kaffee ohne Kaffeemaschine zu kochen, ohne Strom, Gas oder Feuer. Auf der Consumer Electronic Show, einer Art Karnutenwald-Treffen der Elektronikbranche, stellten sie ein Produkt vor, das gleichzeitig French-Press, Thermoskanne und Mehrwegbecher ist. Ein eingebautes Heizelement, das man an eine Solarzelle anschließen kann, bringt den Kaffee zum Kochen. Natürlich kann man auch Tee damit machen.

Heißer Kaffee beim Campingausflug, ohne Kocher, Kanne und Gas mitschleppen zu müssen und ohne Ressourcen zu verschwenden - eine echte Praktifix-Idee! Jetzt müsste nur noch die Erfindung des Druiden Barometrix Wirklichkeit werden. Er konnte das Wetter mit Hilfe von in den Wind geworfenen Pülverchen beeinflussen. Für heißen Solarkaffee müsste er bitte einen weniger verregneten Sommer herbeizaubern. Beim Teutates!

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