Süddeutsche Zeitung

Expedition am K2:Bergsteiger findet Leiche seines Vaters

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Der Pakistaner Muhammad Ali Sadpara war bei seiner Winterbesteigung des K2 verschollen, gemeinsam mit einem Chilenen und einem Isländer. Nun wurden die sterblichen Überreste der drei Sportler entdeckt, aber eine Bergung dürfte sich schwierig gestalten.

Monate nach dem Verschwinden eines pakistanischen Bergsteigers auf dem K2 hat dessen Sohn die Leiche gefunden, ebenso wie die Leichen seiner Begleiter aus Chile und Island. Das bestätigte der Chef der pakistanischen Reiseveranstalterorganisation (Pato) am Dienstag. Muhammad Ali Sadpara, Mohr Prieto und John Snorri waren im Februar bei dem waghalsigen Versuch gestorben, den zweithöchsten Berg der Welt im Winter zu besteigen. Sadparas Sohn Sajid Ali war im Februar Teil der Expedition gewesen, bei dem die drei Bergsteiger ums Leben gekommen waren. Zunächst hatte auch die Südtiroler Extrembergsteigerin Tamara Lunger zu der Gruppe gehört, hatte aber wegen körperlicher Beschwerden den Aufstieg abgebrochen.

Das von Sajid Ali angeführte Suchteam habe die Leichen aller drei Bergsteiger in einem steilen Abschnitt namens Flaschenhals in etwa 8000 Metern Höhe gefunden und identifiziert, sagte der Pato-Chef. Armeehubschrauber und Mitglieder anderer Expeditionen würden sich Ali und seinem Team am Dienstag bei dem Versuch anschließen, die Leichen zu bergen, erklärte Karrar Haidri vom pakistanischen Alpinclub. Allerdings sei es auf der Höhe praktisch unmöglich, einen Körper aus dem Schnee zu graben, sagte der Pato-Chef. Man werde die Familien möglicherweise darum bitten, sie dort zu bestatten.

Im Januar gelang die erste Winterbesteigung

Der 8611 Meter hohe K2 im Karakorum in Nordpakistan an der Grenze zu China gilt unter Bergsteigern als extrem schwierig. Eine Besteigung im Winter ist eine zusätzliche Herausforderung. Erst im Januar gelang erstmals in der Geschichte einem Team von zehn nepalesischen Sherpas eine Winterbesteigung des Achttausenders.

Aber auch bei Besteigungen im Sommer kommen immer wieder Bergsteiger ums Leben. Am vergangenen Freitag wurde der Schotte Rick Allen von einer Lawine verschüttet und starb. Der 68-Jährige hatte laut Medienberichten versucht, den zweithöchsten Berg der Welt auf einer noch unbegangenen Route an der Südostflanke zu besteigen. Seine beiden Begleiter konnten gerettet werden.

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