Justiz - Rostock:Neue Generalstaatsanwältin Busse offiziell im Amt

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Rostock (dpa/mv) - Der Wechsel an der Spitze der Generalstaatsanwaltschaft Mecklenburg-Vorpommerns ist offiziell vollzogen worden. Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) verabschiedete am Montag Helmut Trost, der seit 2007 das Amt des Generalstaatsanwalts bekleidete, in den Ruhestand. Gleichzeitig führte sie Christine Busse ins Amt ein. Wie Hoffmeister sagte, habe sich Busse in den vergangenen fünf Jahren als Leitende Oberstaatsanwältin bei der Generalstaatsanwaltschaft und ständige Vertreterin von Trost bereits einen Namen gemacht.

Die Personalgewinnung für die vier Staatsanwaltschaften Mecklenburg-Vorpommerns ist einer der Schwerpunkte der künftigen Arbeit von Busse. Aktuell ist sie Chefin von landesweit 161 Staatsanwälten, die in Rostock, Schwerin, Stralsund und Neubrandenburg arbeiten. Sie ging davon aus, dass mit der Neuregelung der sogenannten Vermögensabschöpfung mehr Staatsanwälte benötigt werden. Dies bedeutet, dass Vermögen mit einer Herkunft aus kriminellen Handlungen eingezogen werden kann, wenn daran kein vernünftiger Zweifel besteht.

Der bevorstehende Generationswechsel ist eine der Herausforderungen, denen sich Busse gegenübersieht. Ab 2025/26 gehe eine erhebliche Zahl der derzeitigen Staatsanwälte in den Ruhestand. "Nach der Wende haben viele im gleichen Alter angefangen. Sie arbeiten sich nun langsam an die Pensionsgrenze heran." Bis dahin müssten junge Juristen für die staatsanwaltliche Tätigkeit begeistert werden.

Der zweite Schwerpunkt sei die Einführung der elektronischen Akte in Strafsachen. Sie soll ab 2026 die Papierakten ersetzen. "Das wird unsere Arbeitsweise komplett verändern", erklärte Busse. Bis dahin sei noch einiges zu tun.

Busse ist die erste Frau an der Spitze der Generalstaatsanwaltschaft Mecklenburg-Vorpommerns. In Deutschland gibt es 24 Generalstaatsanwälte, fünf davon sind weiblich.

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