Justiz - Neubrandenburg:Nach Durchsuchung: Ermittler prüfen gesicherte Awo-Daten

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Neubrandenburg (dpa/mv) - Nach den Durchsuchungen bei der Neubrandenburger Arbeiterwohlfahrt (Awo) werden die beschlagnahmten Unterlagen und Computer samt Daten derzeit gesichtet. Die Ermittlungen gegen einen ehemaligen Geschäftsführer stehen aber noch ganz am Anfang, wie am Montag Oberstaatsanwalt Gerd Zeisler sagte. Es gebe den Verdacht der Untreue. Die Anhaltspunkte dafür hätten sich zuletzt derart verdichtet, dass am Freitag geschäftliche Räume der Awo und private Räume des Verdächtigen durchsucht worden waren.

Hintergrund sind Vorwürfe gegen den Neubrandenburger aus dem Jahr 2016. Danach soll die Neubrandenburger Awo unter anderem Immobilien gemietet haben, die Familienmitgliedern des Mannes gehörten und dort auch Hausmeister- und andere -dienste genutzt haben. Außerdem seien fast alle Versicherungen der Awo über eine Versicherungsagentur des Beschuldigten gelaufen. Der Landesverband hatte die Vorwürfe bereits 2016 umfassend geprüft und war - anders als im Bereicherungsfall im Kreisverband Müritz - zu dem Schluss gekommen, dass der Vorstand in Neubrandenburg in alle Geschäfte Einblick hatte und diese nicht zu beanstanden seien.

Erst nach der Prüfung könne gesagt werden, ob die Ermittlungen weiterlaufen, an die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Schwerin abgegegen oder auch eingestellt werden, sagte Zeisler. Der Awo-Landesverband hatte nach der Prüfung erklärt, dass hauptamtliche Geschäftsführer der Awo keine Nebentätigkeiten haben sollten, die sie in Interessenkonflikte bringen können. Daraufhin war der Geschäftsführer Ende 2016 auf eigenen Wunsch ausgeschieden. Die Awo hat in Neubrandenburg nach eigenen Angaben mehr als 400 Mitarbeiter, unter anderem in der Pflege und der Jugendhilfe.

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