Justiz: Langsamer Richter freigesprochen

Dem Mann wurde vorgeworfen, etwa 800 Verfahren verschleppt zu haben, bis sie verjährt waren.

Ein ehemaliger Amtsrichter ist vom Vorwurf der Rechtsbeugung freigesprochen worden. Das Amtsgericht Rostock sah es am Donnerstag als nicht erwiesen an, dass der angeklagte Jurist absichtlich zwischen 2013 und 2015 am Amtsgericht Güstrow mehr als 800 Ordnungswidrigkeitsverfahren so lange nicht bearbeitete, bis er sie wegen Verjährung einstellen konnte. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann vorgeworfen, er habe sich Arbeit ersparen wollen. Der 58-Jährige, der 2018 krankheitsbedingt pensioniert wurde, hatte ausgesagt, er habe das von ihm erwartete Pensum nicht schaffen können. Sein Anwalt hatte einen Freispruch beantragt. Die Staatsanwaltschaft hatte 18 Monate Gefängnis auf Bewährung beantragt.