Justiz - Köln:Rechtsstreit um Helmut-Kohl-Buch geht in die nächste Runde

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Außenansicht des Landgerichts Köln. Foto: Oliver Berg/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Köln (dpa) - Helmut Kohls Witwe Maike Kohl-Richter und der ehemalige Ghostwriter des Altkanzlers, Heribert Schwan, haben beide Berufung gegen die jüngste Entscheidung in ihrem jahrelangen Rechtsstreit eingelegt. Die beiden Berufungen seien eingegangen, der weitere Zeitplan stehe aber noch nicht fest, teilte am Freitag ein Sprecher des Kölner Oberlandesgerichts mit.

Im Dezember hatte das Landgericht Köln entschieden, dass Schwan weitere Zitate aus seinem 2014 erschienenen Buch "Vermächtnis: Die Kohl-Protokolle" nicht mehr verbreiten darf. In einem früheren Urteil hatte das Oberlandesgericht bereits das Verbot von 116 Textstellen aus dem Buch bestätigt.

Schwan hatte ursprünglich in Kohls Auftrag dessen Memoiren formuliert. Vor Fertigstellung des letzten Bandes bekamen die beiden aber Streit. Daraufhin veröffentlichte Schwan auf eigene Faust und ohne Absprache mit dem Altkanzler das "Vermächtnis"-Buch.

Es ist mit saftigen Urteilen Kohls über andere Politiker gespickt. Diese Zitate hatte Kohl aber nie zur Veröffentlichung freigegeben. Sie stammen aus mehr als 600 Stunden Gespräch, die Kohl mit Schwan zur Vorbereitung seiner Memoiren geführt hatte. Seit Kohls Tod 2017 wird der Rechtsstreit von seiner Witwe weitergeführt.

Kohl wurde am 3. April 1930 in Ludwigshafen geboren und starb am 16. Juni 2017 in Ludwigshafen-Oggersheim. Er liegt in Speyer begraben.

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