Justiz - Frankenthal:Kein Abschiedsbrief bei totem Mörder von Mia entdeckt

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Frankenthal (dpa/lrs) - Bei dem tot in der Gefängniszelle gefundenen Mörder von Mia aus Kandel ist der Staatsanwaltschaft zufolge kein Abschiedsbrief entdeckt worden. Es gebe derzeit keine Erkenntnisse über die Motive von Abdul D., sagte der Sprecher der Anklagebehörde in Frankenthal am Donnerstag. Den Behörden zufolge hat sich der aus Afghanistan stammende Mann in der Jugendstrafanstalt Schifferstadt erhängt. Die Staatsanwaltschaft habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, um die genauen Umstände zu klären, sagte der Sprecher. Dabei wird unter anderem geprüft, ob ein Fremdverschulden vorliegt. Ein solches Verfahren sei in diesen Fällen Routine, hieß es.

Am Mittwochabend um 21.30 Uhr sei D. noch lebend gesehen worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Wiederholt habe es in der Vergangenheit Hinweise auf Auseinandersetzungen mit Mithäftlingen gegeben. Die Leiche soll an diesem Freitag im rechtsmedizinischen Institut in Mainz obduziert werden. Die Anklagebehörde wolle das Ergebnis noch am selben Tag veröffentlichen, hieß es.

D. war im September 2018 für den tödlichen Messerangriff auf die 15-jährige Mia verurteilt worden. Die Richter erkannten auf Mord und verhängten acht Jahre und sechs Monate Haft nach Jugendstrafrecht. Die Tat kurz nach Weihnachten 2017 in der kleinen Stadt in der Pfalz hatte bundesweit großes Entsetzen ausgelöst. Der Fall fachte außerdem die Diskussion um die Altersfeststellung junger Flüchtlinge an.

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