Justiz - Dresden:Keine Besuche mehr in Sachsens Gefängnissen wegen Corona

Covid-19
Ein Justizbeamter steht im Gerichtssaal. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - Die Insassen der sächsischen Gefängnisse müssen im Zuge der Corona-Pandemie nun auf Besuch verzichten. Seit Montag dürfen auch Angehörige und andere nahestehende Personen nicht mehr in die zehn Justizvollzugsanstalten. "Besuche sind generell ausgesetzt, über Ausnahmen im Notfall etwa für Verteidiger entscheidet die Anstaltsleitung im Einzelfall", sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch auf Anfrage. Zudem sind Vollzugslockerungen wie Ausgänge ausgesetzt.

Bei Neuzugängen werde Fieber gemessen und nach Kontakt zu Infizierten und Aufenthalt in Risikogebieten gefragt. Bis Mittwochmittag gab es nach Ministeriumsangaben keinen Fall von Covid-19 unter den 3191 Inhaftierten. Gefangene würden schon bei begründetem Infektionsverdacht umgehend isoliert und dem örtlich zuständigen Gesundheitsamt gemeldet. Momentan laufe der Alltag innerhalb der Anstalten normal weiter, Gefangene könnten Sport machen und auch arbeiten - nach Möglichkeit mit dem nötigen Abstand.

"Die Anstalten sind geschlossene Systeme und nicht mit der Öffentlichkeit vergleichbar", sagte der Ministeriumssprecher. Auch die Gefangenen seien sensibilisiert und etwa über die Handhygiene informiert, wie auch die Bediensteten. "So bald da Infektionsverdacht besteht, bleiben sie zu Hause." Um für den Quarantäne-Fall Platz vorzuhalten, wird die Vollstreckung von Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren in der Regel aufgeschoben, "wenn es nicht um schwerwiegende Verbrechen geht".

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