Fake-Vorwürfe:Alles nur geklaut?

Fake-Vorwürfe: Links ist ein Profilbild von "Jule Stinkesocke" zu sehen, das sie früher auf Twitter nutzte, rechts eine australische Pornodarstellerin.

Links ist ein Profilbild von "Jule Stinkesocke" zu sehen, das sie früher auf Twitter nutzte, rechts eine australische Pornodarstellerin.

(Foto: twitter.com/julestinkesocke; erotikcity.net)

"Jule Stinkesocke" berichtete seit Jahren im Internet aus ihrem Leben als Querschnittsgelähmte, Ärztin und Pflegemutter. Nun stellt sich heraus: Ihr Profilbild ist offenbar geklaut. Und die Zweifel gehen noch sehr viel weiter: Gibt es "Jule" gar nicht?

Von Lea Weinmann und Veronika Wulf

Sie kommt morgens zur Arbeit, und schon wieder steht jemand auf ihrem Behindertenparkplatz. Sie ist Ärztin, und ein Vater will seinen Sohn nicht bei ihr behandeln lassen, weil sie im Rollstuhl sitzt. Sie beantragt einen Bezug für ihr Sitzkissen, weil sie unter Inkontinenz leidet, und die Krankenkasse lehnt es ab. Solche Geschichten teilte "Jule Stinkesocke" seit 14 Jahren auf ihrem gleichnamigen Blog und seit neun Jahren auf Twitter. Dort gab sie sich als Ärztin aus, Jahrgang 1992, die seit einem Unfall, bei dem sie 15 Jahre alt war, querschnittsgelähmt ist und eine Pflegetochter im Teenageralter hat, die selbst im Rollstuhl sitzt. Eine Psychotherapeutin habe ihr empfohlen zu bloggen, um ihre Reha zu unterstützen.

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