Im vergangenen Jahr hat der Klub der Hundertjährigen in Japan einen neuen Rekord gefeiert: Ende Oktober 2009 verzeichnete man dort 40.399 Mitglieder. Allein in Tokio leben 4800 Hochbetagte - doch die zu finden, scheint nicht so einfach, wie die Zahlen vermuten lassen: So ist die älteste Bürgerin der japanischen Hauptstadt spurlos verschwunden.
Unbewohnte Adresse
Wie ein Beamter des zuständigen Bezirksamts mitteilte, lebt die 113-Jährige nicht unter ihrer Meldeadresse. Die 79-jährige Tochter der Frau erklärte den Beamten, ihre Mutter lebe bei einem Bruder außerhalb Tokios - doch unter der angegebenen Adresse fanden die Stadtmitarbeiter lediglich ein unbebautes Grundstück.
Erst vor wenigen Tagen war herausgekommen, dass der vermeintlich älteste männliche Einwohner Tokios bereits seit Jahrzehnten tot ist. Im Fall des 111-jährigen Mannes ermittelt die Polizei nun wegen Rentenbetrugs gegen die Familie. Er ist vermutlich bereits vor 32 Jahren gestorben.
Die Behörden hatten anlässlich einer für Ende September geplanten Ehrung für den ältesten Bürger und die älteste Bürgerin Tokios ihre Einwohnerlisten aktualisiert. Japanischen Medien berichten über vier weitere vermisste Hochbetagte über 100 Jahre.