Japan:Tod durch Überstunden

Eine Mitarbeiterin einer Werbeagentur ist an Überarbeitung gestorben - in Japan ein bekanntes Phänomen.

Nach dem amtlich bestätigten Tod einer Mitarbeiterin durch Überarbeitung haben japanische Ermittler am Montag die Büros einer der erfolgreichsten Werbeagenturen des Landes durchsucht. Es besteht der Verdacht, die 24-jährige Angestellte sei an systematischen, illegalen Überstunden gestorben. Kabinettssekretär Yoshihide Suga sagte, Ermittler des Gesundheits-, Arbeits- und Sozialministeriums hätten sich an der Razzia im Hauptsitz von Dentsu in Tokio beteiligt. Die Regierung werde sich dafür einsetzen, Überstunden generell zurückzufahren. In Japan ist es weit verbreitet, dass Arbeitnehmer im Monat mehr als 80 Überstunden anhäufen, der Tod durch chronische Überarbeitung wird "Karoshi" genannt. Jedes Jahr gibt es Hunderte Erkrankungen und Todesfälle wegen Überarbeitung. Die Werbeagentur Dentsu hat seit den 1990er-Jahren mindestens zwei Karoshi-Fälle eingeräumt und Maßnahmen ergriffen, Überstunden zu begrenzen. So wird das Licht in den Büros um 22 Uhr ausgeschaltet.

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