Ein starker Taifun ist auf Japans südwestliche Hauptinsel Kyushu getroffen und überzieht die Region mit heftigen Regenfällen und peitschenden Winden. Mindestens drei Menschen kamen dabei bislang ums Leben, berichtet der japanische Fernsehsender NHK. Sie starben bei einem Erdrutsch. Zudem erlitten mindestens 74 Menschen Verletzungen. Ein Mann gilt als vermisst, er war auf einem kleinen Boot vor der Küste der Präfektur Kagoshima unterwegs und fiel wegen der starken Wellen ins Meer, hieß es. Die nationale Wetterbehörde warnte die Bewohner der Region vor den Gefahren durch den Wirbelsturm.
In mehr als 250 000 Haushalten fiel der Strom aus, wie der Fernsehsender NHK berichtete. In der Stadt Nagasaki waren fast 400 000 Menschen aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Zugverbindungen waren unterbrochen, zahlreiche Flüge wurden abgesagt. Der Autobauer Toyota entschied laut Medienberichten, bis zum Freitag den Betrieb der 28 Fertigungslinien in allen seinen 14 heimischen Montagewerken zu stoppen. Dies habe man unter Berücksichtigung der Sicherheit der Mitarbeiter sowie möglicher Teileengpässe durch den Taifun entschieden. Auch bei den Konkurrenten Nissan und Honda lag die Produktion zeitweise still, Halbleiter-Hersteller wie Renesas und Rohm mussten ihre Fabriken der Nachrichtenagentur Reuters zufolge zeitweise ebenfalls herunterfahren.
Die nationale Wetterbehörde warnte die Bewohner vor den Gefahren durch gefährlich anschwellende Flüsse und Erdrutsche infolge der starken Niederschläge. Ministerpräsident Fumio Kishida wies die Minister seines Kabinetts an, alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz von Menschenleben zu treffen – zumal sich der Taifun nur langsam fortbewege.
Shanshan, der zehnte Taifun der Saison, bewegt sich unterdessen in nördliche Richtung weiter. Es wird laut NHK erwartet, dass der Wirbelsturm die nächsten Tage über das gesamte Archipel hinwegzieht. Der Taifun traf am Morgen in der Nähe von Satsumasendai in der Präfektur Kagoshima auf Land. Am Wochenende könnte der Sturm die Hauptstadt Tokio erreichen, teilte der Wetterdienst mit.