Japan:Japan feiert Inthronisierung von Kaiser Naruhito

Er ist der 126. Kaiser in der ältesten Erbmonarchie der Welt - mehr als 2600 Jahre soll sie zurückreichen. Die 30-minütige Zeremonie ist von uralten Traditionen geprägt.

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Japans neuer Kaiser Naruhito hat in einer von uralten Traditionen geprägten Zeremonie seine Inthronisierung verkündet. Zu Beginn besuchte er Shinto-Schreine seines Palasts in Tokio, wo er die Götter über seine Herrschaft unterrichtete. Er trug dabei eine braun-orangefarbene Robe in jahrhundertealtem Design.

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Zunächst hatten Beamte des Haushofamtes zwei der kaiserlichen Throninsignien neben dem Thron des Kaisers abgelegt: ein Schwert sowie die sogenannten Krummjuwelen, die das Kaiserhaus der Sage nach von der Sonnengöttin Amaterasu Omikami erhalten hat.

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Währenddessen wurden Naruhito und seine Frau Masako hinter einem Vorhang auf dem imposanten, achteckigen und 6,5 Meter hohen Thron versteckt. Den Mythen zufolge sind Japans Kaiser unmittelbare Nachfahren der Sonnengöttin Amaterasu. Niemand, selbst der Kaiser nicht, darf einen Blick auf die Throninsignien werfen, die sich in Schutzhüllen befinden. Ihr Inhalt ist dazu zu heilig.

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(Foto: KAZUHIRO NOGI/AFP)

Dann wurden die Vorhänge geöffnet und das Kaiserpaar erhob sich. In der Hand hielt der Monarch einen Zeremonialstab.

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Ein Hofbeamter nahm dem Kaiser den Stab ab, und der Oberhofmarschall überreichte dem Kaiser einen Redetext. Naruhito öffnete den Text und verlas seine Rede. Er versicherte, im Einklang mit der Verfassung seine Verantwortung als Symbol des Staates und der Einheit des japanischen Volkes zu erfüllen.

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Kaiserin Masako nahm auf ihrem daneben stehenden Michodai-Thron Platz. Sie trug einen prachtvollen aus zwölf Lagen bestehenden Kimono. Die Zeremonie namens "Sokuirei Seiden no gi" (Zeremonie zur Thronbesteigung des Kaisers) dauerte 30 Minuten und entspricht den Krönungsfeierlichkeiten in anderen Ländern. Sie gilt als der Höhepunkt der Thronfolgerituale, die bereits im Mai begannen.

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Damals am 8. Mai bestieg Naruhito den sogenannten Chrysanthementhron, nachdem sein Vater Akihito abgedankt hatte. Naruhito ist der 126. Tennō in der ältesten Erbmonarchie der Welt. Historikern zufolge reicht sie gesichert mindestens 1500 Jahre zurück; der mythische erste Kaiser Jimmu datiert jedoch auf das Jahr 660 vor unserer Zeitrechnung.

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Während der Zeremonie zur Thronbesteigung huldigte auch der rechtskonservative Ministerpräsident Shinzo Abe dem neuen Kaiser und hielt eine kurze Rede. Er ließ er den Kaiser mit einem dreimaligen "Banzai" (Zehntausende Jahre) hochleben. Anlässlich der Thronbesteigung hat die Regierung etwa 550 000 Menschen begnadigt, die wegen Bagatelldelikten wie Verkehrsverstößen Ärger mit der Polizei hatten. Die Anwesenden stimmten in den Jubelruf mit ein.

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Zur Inthronisierung kamen etwa 2000 Würdenträger aus aller Welt, darunter auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender. Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam kam ebenfalls zur Zeremonie.

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Auch die europäischen Königshäuser waren bei der Krönung vertreten. Etwa der britische Thronfolger Prinz Charles, ...

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... der schwedische König Carl XVI. Gustaf mit seiner Tochter Kronprinzessin Victoria ...

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... und der niederländische König Willem-Alexander und Königin Máxima.

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Eine ursprünglich im Anschluss an die Inthronisierungszeremonie geplante Parade des Kaiserpaares in einem offenen Wagen durch die Hauptstadt wurde aus Rücksicht auf die Opfer einer kürzlichen Taifun-Katastrophe auf den 10. November verschoben. Dennoch feierten Tausende Menschen die Inthronisierung.

© SZ.de/dpa/AP/saul - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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