Familienrecht in Japan:Das Model aus dem Kinderheim

Familienrecht in Japan: Durch ihren zweiten Platz bei einem Miss-Universe-Wettbewerb wurde die Öffentlichkeit auf Reika Tanaka aufmerksam - und auf ihre Kindheitsgeschichte.

Durch ihren zweiten Platz bei einem Miss-Universe-Wettbewerb wurde die Öffentlichkeit auf Reika Tanaka aufmerksam - und auf ihre Kindheitsgeschichte.

(Foto: privat)

Reika Tanaka flüchtete einst vor ihrem gewalttätigen Vater, ihre Geschichte ist typisch für das rückständige japanische Familienrecht. Heute wirbt die Schönheitskönigin dafür, dass der Staat sich besser kümmert, wenn Ehen zerbrechen. Ihre Botschaft: Hört auf die Kinder!

Von Thomas Hahn, Tokio

Reika Tanaka wird nie mehr vergessen, wie es sich anhörte, als vor 19 Jahren ihre Familie zerbrach. Sie verstand damals noch nicht viel von der Welt der Erwachsenen, denn sie war erst sieben, eine arglose japanische Grundschülerin, die dachte, die Nacht sei zum Schlafen da. Aber diese Geräusche, die aus dem Wohnzimmer in den Tatami-Raum hinüberdrangen, in dem sie und ihre zwei Geschwister sich auf Futons zur Ruhe gebettet hatten, hielten sie wach. Ihre Eltern stritten. Mal wieder. Schreie. Schläge. Gegenstände fielen. Es war schlimm wie immer, aber diesmal hatte die Mutter genug. Sie ging weg und kam nicht wieder. Reika, die elfjährige Schwester und der zehnjährige Bruder blieben beim wütenden Vater. "Das war der Anfang", sagt Reika Tanaka.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMenschenrechte
:Hat Deutschland ein Problem mit Kindern?

Schulschließungen in Rekordlänge, keine Kinderrechte im Grundgesetz, der Skandal um den Kinderpsychiater Winterhoff - da fragt man sich: Welche Rolle spielt das Wohlergehen von Kindern in Deutschland?

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: