Japan:Beben lässt Gebäude in Tokio wanken

440 Kilometer nordöstlich von Tokio erschüttert ein Beben der Stärke 7,2 die Erde - in unmittelbarer Nähe einer Region, in der Kernkraftwerke liegen. Obwohl die Erschütterungen einen kleinen Tsunami ausgelöst haben, scheint es keine größeren Schäden zu geben.

Ein Erdbeben der Stärke 7,2 hat den Nordosten Japans erschüttert und einen kleinen Tsunami ausgelöst. In der Hauptstadt Tokio gerieten Gebäude ins Wanken. Berichte über Schäden oder Verletzte liegen noch nicht vor.

Erdbeben - Seismograph

Ein starkes Erdbeben im Nordosten Japans ist am Mittwoch glimpflich verlaufen. Die Behörden hoben eine vorübergehende Warnung vor einem Tsunami für die Pazifikküste des Inselreiches später wieder auf.

(Foto: dpa)

Den Behörden zufolge ereignete sich das Beben um 11:45 Uhr Ortszeit etwa 440 Kilometer nordöstlich von Tokio vor der Küste in einer Tiefe von etwa acht Kilometern. Das Beben habe etwa 20 Sekunden gedauert, sagte Yoshiyuki Sato, Mitarbeiter der Behörden in der 350 Kilometer nördlich von Tokio gelegenen Stadt Kurihara. "Die Erschütterungen waren relativ stark, aber im städtischen Regierungsgebäude ist nichts aus den Regalen gefallen."

Nachdem die Behörden bereits kurz nach dem Beben für die nordöstliche Küste eine Tsunami-Warnung herausgegeben hatten, erreichte später eine etwa 60 Zentimeter hohe Welle die Küstenstadt Ofunato. Andere Städte berichteten von kleineren Wellen, die sie rund 30 Minuten nach dem Beben die Küste erreicht hätten.

Das Pazifische Tsunami-Warnzentrum teilte mit, es erwarte keine pazifikweite Flutwelle. Ein Tsunami oder größere Schäden durch Beben könnten in der betroffenen Region scherwiegende Auswirkungen haben, dort befinden sich Kernkraftwerke. Der Betreiber Tohoku Electric Power teilte jedoch mit, dass es an seiner Atomanlage keine Schäden gegeben habe. Einige Zugverbindungen wurden nach dem Beben vorübergehend gestoppt, aber kurz nach Mittag wieder in Betrieb genommen.

Japan liegt im Pazifischen Feuerring mit zahlreichen Vulkanen, in dem Verschiebungen von Erdplatten immer wieder zu Erschütterungen führen. Dort ereignen sich 90 Prozent aller Erdbeben weltweit. Im Jahr 1933 kamen der amerikanische Geologie-Bundesbehörde USGS zufolge etwa 3000 Menschen bei einem Erdbeben und einem Tsunami bei Ofunato ums Leben. Damals erreichte die Welle eine Maximalhöhe von 28,7 Metern. 1896 löste ein Erdbeben der Stärke 8,5 einen Tsunami aus, der 27.000 Menschen in dem Gebiet das Leben kostete.

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