Japan:17 Jahre hinter Gittern - ohne Schuld

Sie brachen ihn, aber er war unschuldig: Erst jetzt wurde ein japanischer Busfahrer rehabilitiert. Drei Richter entschuldigten sich für die Schicksalsentscheidung.

Fast 17 Jahre lang saß Toshikazu Sugaya im Gefängnis - für ein Verbrechen, das der Japaner nie begangen hat. Stundenlang hatten die Ermittlungsbeamten damals den Busfahrer beim Verhör so harsch unter Druck gesetzt, dass er am Ende einknickte und gestand, der Mörder der vierjährigen Mami Matsuda zu sein.

Sein falsches Geständnis und eine fehlerhafte DNA-Analyse reichten den Richtern aus, Sugaya 1993 zu lebenslanger Haft zu verurteilen.

Am Freitag sprach dasselbe Gericht den heute 63-Jährigen auf Basis einer neuen DNA-Analyse frei. 1996 war seine Verurteilung zu lebenslanger Haft von der nächst höheren Distanz und 2000 dann auch vom Obersten Gerichtshof bestätigt worden.

2009 nahm der Fall jedoch eine Wende, als eine von seiner Verteidigung geforderte neue DNA-Analyse den endgültigen Beweis lieferte, dass Sugaya nicht der Mörder ist. Dies ebnete den Weg zur Wiederaufnahme des Verfahrens im Juni.

Am Freitag verbeugten sich die drei Richter vor Sugiya und entschuldigten sich.

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