Süddeutsche Zeitung

Flut in Indonesien:Mindestens 21 Tote durch Überschwemmungen in Jakarta

Mindestens 21 Menschen sind am Neujahrstag in und rund um die indonesische Hauptstadt Jakarta durch Hochwasser ums Leben gekommen. Nach stundenlangen, heftigen Regenfällen seien Teile Jakartas und seiner Satellitenstädte am Mittwoch überschwemmt worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde mit. Dabei seien Häuser unter Wasser gesetzt und Autos weggespült worden. Einige der Opfer seien durch Stromschläge getötet worden. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Menschen auf den Dächern auf ihre Rettung warteten. In der Regenzeit kommt es häufig zu Überschwemmungen und Erdrutschen in Indonesien.

Der Inlandsflughafen Halim Perdanakusuma wurde geschlossen. Die Wassermassen hätten die Landebahn geflutet, sagte die Generaldirektorin der Luftfahrtbehörde. Tausende Fluggäste seien betroffen.

Weiterer Regen erwartet

Etwa 120 000 Rettungskräfte waren nach Angaben des Gouverneurs von Jakarta, Anies Baswedan, im Einsatz, um bei den Räumungen zu helfen. Außerdem installierten sie Wasserpumpen. Für die kommenden Tage wurde mehr Regen erwartet. Die Behörden warnten zudem vor weiteren möglichen Überschwemmungen bis April; erst dann endet die Regenzeit.

Die Überschwemmungen warfen auch ein Schlaglicht auf die Infrastrukturprobleme Indonesiens, das Investoren aus dem Ausland für sich gewinnen will. In Jakarta - die Stadt hat zehn Millionen Einwohner, die Metropolregion 30 Millionen - kommt es häufig zu Erdbeben und Überschwemmungen. Außerdem sinkt die Stadt Jahr für Jahr ab, weil Grundwasser illegal abgezapft wird. Im August hat Präsident Joko Widodo angekündigt, dass die Hauptstadt in die Provinz Ost-Kalimantan auf der Insel Borneo verlegt wird.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4742415
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/ap/mxm/dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.