Fahndungserfolg in LA:Pizza entlarvt Serienmörder

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Ein als "feiner Kerl" beschriebener früherer Müllmann hat in 25 Jahren mindestens zehn Frauen getötet. Jetzt hat ein Stück Pizza den Serienmörder in Los Angeles überführt.

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Ein Stück weggeworfene Pizza hat nach 25 Jahren in den USA einen Serienmörder überführt. Der 57 Jahre alte Mechaniker und frühere Müllmann soll in Kalifornien mindestens zehn Frauen umgebracht haben, in erster Linie afroamerikanische Prostituierte. Er wurde vor seinem Haus in South Los Angeles festgenommen, einem der ärmsten Bezirke der Millionenstadt. Ein komplizierter DNS-Abgleich habe die Polizei auf die Spur des Mannes geführt, wie die Los Angeles Times meldete.

"Grim Sleeper" überführt
:Das Haus des Serienmörders

In einem der ärmsten Viertel von Los Angeles ist der als "Grim Sleeper" bekannte Serienmörder gefasst worden.

Der erste Mord des mutmaßlichen Täters wurde 1985 dokumentiert, der letzte 2007. Da der Serientäter zwischen 1988 und 2001 keine Morde beging, wurde er als "Grim Sleeper" ("grauenvoller Schläfer") bezeichnet. Er vergewaltigte einige seiner Opfer, bevor er sie mit einer Pistole erschoss. Die Leichen wurden an abgelegenen Plätzen und in Mülltonnen in South Los Angeles sowie der angrenzenden Gemeinde Inglewood gefunden. Eines seiner Opfer überlebte, nachdem er die Frau 1988 in seinen Wagen gezerrt, ihr in die Brust geschossen, sie vergewaltigt und dann aus seinem Wagen geworfen hatte.

Die Polizei hatte den Mann über ein Vierteljahrhundert gejagt. Der Direktor der Polizei von Los Angeles, Charlie Beck, sagte, die Ermittlungen hätten nie auch nur "eine Minute lang" geruht.

Im Laufe der Jahre hat die Polizei viele Spuren der Erbinformation des Gesuchten gesammelt. Nach Angaben der Los Angeles Times war ein DNS-Abgleich in den Gefängnissen Kaliforniens im Jahr 2008 ohne Ergebnis geblieben. Jetzt habe man aber eine Übereinstimmung bei einem Häftling gefunden: Der Mann konnte nicht der Täter sein, aber er musste mit ihm eng verwandt sein. Daher hatten die Fahnder Daten ausgewertet und einen Stammbaum ausgearbeitet. Schließlich sei der Vater des Häftlings der Hauptverdächtige gewesen.

Verdeckte Ermittler folgten dem Mann und sammelten ein Stück Pizza auf, das er weggeworfen hatte. Die DNS des 57-Jährigen passte zu den bei den Mordopfern gefundenen Spuren.

Nach der Festnahme schleppte die Polizei kistenweise beschlagnahmtes Material aus dem Haus des Mannes. Nachbarn beschreiben den Familienvater als "feinen Kerl": Er sei immer ordentlich gewesen, habe älteren Leuten geholfen und den Nachbarn kostenlos ihre Autos repariert. Auch das einzige entkommene Opfer hatte den Täter als sehr höflich und gepflegt auftretend beschrieben.

© dpa/AFP/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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