Süddeutsche Zeitung

Jackson-Schwester spricht von Mord:"Tot mehr wert als lebendig"

Nach Michael Jacksons Vater äußert auch seine Schwester La Toya den Verdacht, der "King of Pop" sei ermordet worden. Das Motiv: Habgier.

Rätsel um den Tod des "King of Pop": Nach Michael Jacksons Vater glaubt nun auch seine Schwester La Toya Jackson, dass der Musiker ermordet wurde. "Ich habe das von Anfang an gespürt", sagte die 53-jährige Schwester des Pop-Idols in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit den britischen Zeitungen The Mail on Sunday und News of the World.

Daran sei ihrer Meinung nach nicht nur ein Mensch beteiligt gewesen, sondern ihr Bruder sei Opfer einer "Verschwörung" geworden. "Er war von einem schlechten Kreis umgeben", sagte La Toya Jackson. "Michael war eine sehr bescheidene, ruhige, liebevolle Person. Das haben Leute ausgenutzt", fügte sie hinzu.

La Toya Jackson sagte in dem Interview, sie habe den Tod ihres 50-jährigen Bruders vorausgeahnt. "Michael war mehr als eine Milliarde Dollar wert" und sei daher von gierigen Menschen umgeben gewesen, sagte sie. Mit Blick auf die bevorstehenden Comeback-Konzerte in London habe sie daher zu ihrer Familie gesagt: "Er wird es niemals nach London schaffen." Schließlich sei er "tot mehr wert als lebendig".

Zu den 50 Konzerten in London sei Michael Jackson ohnehin nur von einer mysteriösen Gruppe von Trittbrettfahrern gezwungen worden, die ihn von seiner Familie und seinen Freunden isolierten. Diese Menschen hätten Michael Jackson als "Goldesel" betrachtet und ihn drogenabhängig gemacht.

"Ich denke, dass das sein System so sehr erschütterte, dass es ihn umbrachte", sagte La Toya Jackson. Sie fügte hinzu, dass in seinem Haus Schmuck gefehlt habe und kein Bargeld zu finden gewesen sei, obwohl er sonst viel davon Zuhause aufbewahrt habe.

Die Schwester des verstorbenen Musikers kündigte an, sich für die vollständige Aufklärung der Todesumstände einzusetzen: "Ich werde nicht aufhören, bis ich herausgefunden habe, wer verantwortlich ist." Ihr gehe es nicht um Geld. "Ich will Gerechtigkeit für Michael."

Sie werde nicht ruhen, bis sie herausgefunden habe, "was - und wer - meinen Bruder umgebracht hat", sagte die 53-Jährige in dem Interview. Zusätzlich zur Autopsie der Behörden habe sie eine private Untersuchung von Michael Jacksons Leiche veranlasst.

La Toya Jackson schilderte auch den Moment, in dem sie vom Tod ihres Bruders erfuhr. Sie sei gerade in ihrem Auto unterwegs ins Krankenhaus gewesen, als ihre Mutter anrief und schrie: "Er ist tot!" "Ich habe fast mein Auto zu Schrott gefahren."

Mit zitternden Beinen sei sie bei ihrer Mutter und Michael Jacksons Kindern angekommen, die alle geweint hätten. La Toya Jackson berichtete, dass die Familie vor der Trauerfeier im Staples Center in Los Angeles Abschied am offenen Sarg ihres Bruders genommen habe. Sie selbst habe ihm einen seiner berühmten Paillettenhandschuhe in den Sarg gelegt.

Michael Jacksons elfjährige Tochter Paris legte demnach um das Handgelenk ihres Vaters eine Kette mit einer Hälfte eines Herzanhängers, die andere Hälfte behielt sie bei sich.

Zu Michael Jacksons letzter Ruhestätte sagte seine Schwester, er werde keinesfalls auf dem Gelände seiner Neverland-Ranch bestattet. Sie habe ihrer Familie etwas vorgeschlagen, was ihr Bruder ihr gegenüber als Wunsch geäußert habe.

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AFP/hai
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