Italienische Mafia:Kultcafé in Rom beschlagnahmt

Schlag gegen die organisierte Kriminalität: Roms Justiz beschlagnahmt das berühmte "Café de Paris", bis dato fest in der Hand der Mafia.

Roms berühmtes "Café de Paris" ist der italienischen Staatsanwaltschaft zufolge nicht mehr in den Händen der Mafia.

Italienische Mafia: Nicht mehr in den Händen der Mafia: Das legendäre Café de Paris in Rom.

Nicht mehr in den Händen der Mafia: Das legendäre Café de Paris in Rom.

(Foto: Foto: dpa)

Das Restaurant, das auch in Federico Fellinis Film "La Dolce Vita" vorkommt, wurde am Mittwoch zusammen mit etwa einem Dutzend weiterer gastronomischer Betriebe sowie Wohnungen und Luxusfahrzeugen wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Mafia von den italienischen Behörden beschlagnahmt, wie Staatsanwalt Pietro Grasso mitteilte.

Grasso zufolge befand sich das "Café de Paris" in den Händen des Alvaro-Clans der kalabrischen 'Ndrangheta und diente der Geldwäsche.

Nach Grassos Angaben beläuft sich der Wert der beschlagnahmten Betriebe, Appartements und Fahrzeuge auf rund 200 Millionen Euro. Allein das "Café de Paris" wird demnach auf 55 Millionen Euro geschätzt.

Für das "Cafe de Paris" setzten die Behörden einen Geschäftsführer ein, damit der Betrieb vorerst aufrechterhalten werden kann. Dies sei für die Köche, Kellner und das übrige Personal des Restaurants sehr wichtig, sagte Polizeisprecher Daniele Galimberti. Es durfte am Mittwoch seine Pforten wieder öffnen, noch während eine Durchsuchung stattfand.

Ein Gericht werde innerhalb von 30 Tagen über die weitere Zukunft des Restaurants entscheiden. Das "Cafe de Paris" gehörte Galimberti zufolge einem ehemaligen Friseur, der Verbindungen zu einem mutmaßlichen 'Ndrangheta-Boss haben soll.

Das Restaurant an der schicken Via Veneto war bei Fellini und italienischen Intellektuellen in den 50er Jahren ebenso beliebt wie bei dem Sänger Frank Sinatra.

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