Italien:Ein Toter und zwei Verletzte bei Vulkanausbruch

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Auf der italienischen Vulkaninsel Stromboli sind Rettungskräfte mit Hubschraubern im Einsatz. Mindestens ein Wanderer ist tödlich verunglückt.

Beim einem heftigen Ausbruch des Vulkans Stromboli in Italien ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, zwei weitere wurden Medienberichten zufolge verletzt. Riesige Aschewolken und Rauch waren am Nachmittag aufgestiegen. Die Zeitung Repubblica berichtet unter Berufung auf Seismologen von einer Explosion um 16.46 Uhr, nach der zwei Lavaströme entstanden seien. Am Hang des Vulkans seien Feuer ausgebrochen und Lavabrocken seien herabgefallen, erklärte der Feuerwehrkommandant Giuseppe Biffarella der Nachrichtenagentur Ansa.

Bei dem Toten handele es sich um einen Ausflügler aus Sizilien, der mit einem Bekannten auf einem Pfad des Vulkans unterwegs gewesen sei, zitiert die Nachrichtenagentur Ansa den Bürgermeister der Gemeinde Lipari, Marco Giorgianni. Die beiden Verletzten wurden der Zeitung Repubblica zufolge am Abhang des Stromboli in ​​der Nähe von Ginostra gefunden.

Viele Einheimische und Touristen waren bei dem Ausbruch in Angst geraten. Lokalen Medienberichten zufolge sprangen einige Personen ins Meer. In dem Ort Ginostra hätten sich Menschen aus Angst vor den glühenden Steinen in Häusern verbarrikadiert. 70 Menschen seine von dort mit Booten in Sicherheit gebracht worden, es gebe aber keine Evakuierung der Insel. Der Zivilschutz habe ein Militär- und ein Privatschiff vor der Insel in Stellung gebracht.

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"Ich bin schockiert. Als ich die zwei Explosionen gehört habe, dachte ich an Pompeji und den Ausbruch des Vesuvs", erzählte die Touristin Elisabetta aus Neapel der Agentur ADN Kronos. "Um mich herum ein Meer aus Steinen, Lavasteinen, Asche und ganz, ganz viel Rauch. Man sah nichts mehr. Der Himmel, das Meer sind schwarz geworden."

Die Feuerwehr veröffentlichte am Abend Videoaufnahmen, die beim Einsatz eines Rettungshubschraubers entstanden sind. Die Bilder zeigen die Silhouette des komplett verrauchten Vulkans vor der untergehenden Abendsonne. Auch Löschflugzeuge wurden eingesetzt.

Der gut 900 Meter hohe Stromboli liegt auf der gleichnamigen Insel im Mittelmeer, rund 60 Kilometer nördlich der sizilianischen Küste. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen in Italien und darf nur mit Führer bestiegen werden. Nur etwa 500 Menschen wohnen permanent auf der Insel. Im Sommer aber kommen sehr viele Touristen.

Ein großer Ausbruch des Stromboli ereignete sich zuletzt am 29. Dezember 2002. Damals rutschte ein zwei Millionen Kubikmeter großer Felshang vom Kegel des Hauptkraters ins Meer und löste eine bis zu zehn Meter hohe Flutwelle aus, die auch die Nachbarinseln Lipari und Panarea erfasste. Wie durch ein Wunder wurden dabei nur wenige Menschen verletzt. Die Behörden ließen die Insel damals für mehr als zwei Monate evakuieren.

© SZ.de/dpa/aner - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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