Süddeutsche Zeitung

Italien:Rettungshubschrauber in Abruzzen abgestürzt

  • Nahe dem Lawinengebiet in den italienischen Abruzzen ist ein Rettungshubschrauber mit mindestens sechs Insassen abgestürzt.
  • Sechs Menschen kamen dabei ums Leben.

Die von Erdbeben, Lawinen und Unwettern getroffene Region in Mittelitalien ist von einem weiteren Unglück heimgesucht worden. Ein Rettungshubschrauber mit mehreren Menschen an Bord ist in der Nähe eines Skigebiets in den Abruzzen abgestürzt.

Der Hubschrauber rammte einen Berghang, als seine Crew einen verletzten Skifahrer retten wollte. Die beiden Piloten, drei Besatzungsmitglieder und der Skifahrer kamen ums Leben. Einige der Rettungskräfte an Bord waren zuvor noch an dem Ort im Einsatz, an dem es am vergangenen Mittwoch zu einem Lawinenabgang gekommen war.

Die Hoffnung schwindet

Seit Tagen suchen Erdbeben, Schneefälle und schlechtes Wetter die Region heim. Bei dem Lawinenabgang am Mittwoch hatten Schneemassen das Hotel Rigopiano in der Gemeinde Farindola verschüttet. Bisher wurden 24 Tote in den Trümmern gefunden, fünf Menschen werden noch vermisst.

Noch immer suchen die Retter nach möglichen Überlebenden. Allerdings schwindet die Hoffnung, auch wenn die Einsatzkräfte am Montag drei Hundewelpen aus den Trümmern lebend gerettet hatten. "Wir werden nicht aufhören, bis wir sicher sind, dass keiner mehr (unter den Trümmern) ist", sagte Luigi D'Angelo vom Zivilschutz.

In den Tagen nach dem Lawinenabgang konnten elf Überlebende aus dem Gebäude gezogen werden, unter ihnen vier Kinder. Zwei Menschen hatten das Unglück überlebt, weil sie bei dem Lawinenabgang vor dem Hotel waren.

Die Staatsanwaltschaft in Pescara ermittelt gegen Unbekannt wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Unter anderem muss geklärt werden, ob Notrufe ignoriert wurden. Auch stellt sich die Frage, ob das Hotel an dem Steilhang nach den heftigen Schneefällen in der Region nicht schon vorher evakuiert werden hätte müssen und ob beim Bau alles mit rechten Dingen zuging.

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