Italien:Neue Ermittlungen zum Tod des Ex-Radprofis Pantani

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Marco Pantani beim Giro d'Italia im Jahr 2003 (Foto: DPA-SZ)

Er soll gezwungen worden sein, eine Überdosis Kokain zu nehmen: Die italienische Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zum Tod des ehemaligen Radprofis Marco Pantani wieder aufgenommen, wie eine Zeitung berichtet. Auslöser sind neue Hinweise auf einen kriminellen Hintergrund.

  • Die italienische Staatsanwaltschaft nimmt nach einem Medienbericht die Ermittlungen zum Tod des früheren Radprofis Marco Pantani wieder auf. Er war vor zehn Jahren an einer Überdosis Kokain gestorben.
  • Pantanis Familie vermutet, er sei gezwungen worden, eine Überdosis zu nehmen
  • "Er wollte alles zum Thema Doping berichten, was er wusste, sagt Pantanis Mutter.

Behörden ermitteln im Fall Pantani wegen Verdachts auf Totschlag

Zehn Jahre nach dem Tod des früheren italienischen Radprofis Marco Pantani hat die Staatsanwaltschaft Rimini den Fall einem Medienbericht zufolge wieder aufgerollt. Sie ermittelt nach dem Auftauchen neuer Beweise wegen des Verdachts auf Totschlag, wie die Gazzetta dello Sport berichtet.

Der Tour-de-France- und Giro-d'Italia-Sieger Pantani war am 14. Februar 2004 tot in einem Hotel gefunden worden. Bislang war davon ausgegangen worden, dass er ohne Fremdverschulden an einer Überdosis Kokain gestorben ist.

Familie des früheren Radprofis ließ neue Beweise sammeln

Die Familie des damals 34-Jährigen glaubte nicht an diese Theorie und beauftragte einen Anwalt, neue Beweise zu sammeln. Diese wurden dem Bericht zufolge in der vergangenen Woche der Staatsanwaltschaft präsentiert, woraufhin diese die Ermittlungen wieder aufgenommen hat.

Betrug bei der Tour de France 1999 bis 2005
:Armstrongs gedopte Rivalen

Der Betrüger ist überführt: Lance Armstrong muss auf seine sieben Titel bei der Tour de France von 1999 bis 2005 verzichten. Zu einer Neuverteilung der Erfolge kommt es nicht - wohl aus gutem Grund: Schließlich ist keiner der einstigen Armstrong-Rivalen sauber geblieben. Ein Überblick über die Radprofis auf dem Tour-Podium an der Seite des Amerikaners - und deren Doping-Vergangenheit.

Die damals in 55 Tagen durchgeführte Untersuchung der Staatsanwaltschaft von Rimini hatte ergeben, dass Pantani eine Menge an Kokain eingenommen hatte, welche die tödliche Dosis deutlich überstieg. Die Familie Pantanis behauptet, der Radprofi sei gezwungen worden, das Kokain zu schlucken. Das verwüstete Zimmer habe gezeigt, dass sich der damals 34-Jährige gegen einen Angriff gewehrt habe.

"Er ist getötet worden, weil er alles zum Thema Doping berichten wollte, was er wusste", sagte Pantanis Mutter Tonina. Drei Drogendealer waren in Zusammenhang mit dem Todesfall zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, einer davon wurde später freigesprochen.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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