Italien:Mindestens 18 Tote nach Unwetter auf Sizilien

Regenfälle und Schlammlawinen haben auf Sizilien mindestens 18 Todesopfer gefordert. In Messina werden noch zahlreiche Menschen vermisst.

Heftige Regenfälle haben im Norden Siziliens mindestens 18 Menschen das Leben gekostet. Wolkenbrüche in der Nacht zum Freitag verursachten bei Messina Erdrutsche und Überschwemmungen.

Nach Angaben des italienischen Zivilschutzes kamen wahrscheinlich noch mehr Menschen ums Leben. Zwischen fünf und 20 Menschen galten am frühen Freitagabend noch als vermisst. Hilfstruppen der Feuerwehr und des Zivilschutzes suchten in den schlammbedeckten Trümmern zum Teil mit Hundestaffeln nach Überlebenden.

Viele Menschen, die von Wasser und Dreck eingeschlossen waren, warteten auf Dächern, um von Hubschraubern gerettet zu werden. Der italienische Ministerrat rief den Ausnahmezustand für die Region aus.

"Ich war im Auto, als der Schlamm mich komplett überrollt hat", erzählte ein Jugendlicher im Fernsehen, sichtlich unter Schock. Eine gerettete Frau berichtete vom Krankenbett aus, dass zwei Stockwerke ihres Wohnhauses "im Schlamm verschwanden". Mitarbeiter der Rettungstruppen sprachen von einem "furchtbaren Anblick".

In den kleinen, besonders betroffenen, Orten Scaletta und Giampilieri im Süden von Messina stürzten mehrere Häuser teilweise ein und begruben zahlreiche Menschen unter sich. Andere ertranken in ihren Autos. Mindestens 60 Menschen wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht, darunter acht Schwerverletzte.

Der Bürgermeister von Scaletta, Mario Briguglio, sprach von einer absehbaren Katastrophe. "Dasselbe ist vor ein paar Jahren schon einmal passiert. Nur gab es damals keine Toten." Der Chef des Zivilschutzes, Guido Bertolaso, der umgehend an den Unglücksort reiste, sagte, dass unkontrolliert gebaut worden sei. Er wolle "nicht polemisch sein", aber viele der Erdrutsche seien durch Bauen ohne Genehmigung erst möglich geworden.

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