Süddeutsche Zeitung

Israel:Polizei ermittelt wegen ESC-Tickets

Der Verkauf von Eintrittskarten für das Finale des Eurovision Song Contests in Tel Aviv ist gestoppt. Zuvor waren sie für ein Vielfaches des Normalpreises im Internet angeboten worden.

Von Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv

Der Verkauf von Tickets für den Eurovision Song Contest in Israel wurde gestoppt. Der Veranstalter, der öffentliche Rundfunk Kan, teilte mit, dass beim offiziellen Ticketverkäufer "Unregelmäßigkeiten" und "Versuche, in den Verkaufsprozess einzugreifen", aufgefallen seien. Nun ermittelt die Polizei.

So soll versucht worden sein, Tickets bekannten Persönlichkeiten in Israel aus dem Bereich Show, Sport und Medien zuzuschanzen, statt sie für den allgemeinen Verkauf freizugeben. Es soll auch zu illegalen Weiterverkäufen gekommen sein. Ein Sprecher des israelischen Veranstalters Leaan erklärte, man habe sich exakt an die Vorgaben gehalten. Auf den Webseiten mehrerer Veranstalter wurden aber Tickets bis zu 5400 Euro angeboten. Der offizielle Preis liegt bei 278 Euro für das Finale am 18. Mai, VIP-Tickets kosten 484 Euro.

Der für öffentliche Sicherheit zuständige Minister Gilad Erdan ordnete an, dass die Polizei "mit aller Härte gegen den Schwarzmarkthandel vorgehen" müsse. Vergangenen Donnerstag war mit dem Verkauf der Eintrittskarten begonnen worden, innerhalb einer Stunde waren die Finaltickets ausverkauft, obwohl Angaben israelischer Medien zufolge die Preise so hoch wie noch nie in der Geschichte des Song Contests sind. Im April soll die nächste Tranche an Tickets für alle Veranstaltungen auf den Markt gebracht werden. Während des Song Contests wird ein großer Andrang an Besuchern aus dem Ausland erwartet. Weil viele Hotels und Airbnb-Übernachtungsmöglichkeiten schon ausgebucht sind, errichtet Tel Aviv eine Zeltstadt.

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Quelle:
SZ vom 05.03.2019
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